≡ Inhalt
📝 Anmerkungen
📄 Einleitung
☠️ Stark giftige Pflanzen
🌳 Bäume und Sträucher
🌿 Krautige Pflanzen
giftig
stark giftig
Beim Anklicken der Bilder werden größere Bilder in einem neuen Tab gezeigt.
1 Riesen- und Wiesen-Bärenklau (Herkulesstaude)
Heracleum mantegazzianum + Heracleum sphondylium
giftig:
Stängelsaft
mögliche Vergiftungserscheinungen:
Vor allem beim Abschlagen der Stängel, wenn der austretende Saft auf die Haut tropft und die Sonne
anschließend auf diese Stelle scheint, können Hautrötungen mit Blasen entstehen wie bei
Verbrennungen 1. und 2. Grades.
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Kinder spielen gern mit diesen auffälligen und attraktiven Pflanzen, indem sie die Stängel als
Schwerter verwenden, als Blasrohr benutzen oder sich zwischen den Blättern verstecken.
2 Bittersüßer Nachtschatten
Solanum dulcamara
giftig:
alle Teile einschließlich der noch grünen, unreifen Beeren; reife rote Beeren enthalten nur noch
Spuren giftiger Stoffe
mögliche Vergiftungserscheinungen:
Nach dem Verzehr größerer Mengen kann es sofort oder erst nach Stunden zu Kratzen im Hals,
Erbrechen, Leibschmerzen kommen, in schweren Fällen: Sinnestäuschung, Ruhelosigkeit und
Krampfanfälle.
3 Christrose (Schneerose, Weihnachtsrose)
Helleborus niger
giftig:
alle Teile
mögliche Vergiftungserscheinungen:
Nach dem Verzehr kann es zu Kratzen in Mund und Rachen, erhöhtem Speichelfluss, Erbrechen,
Leibschmerzen, Durchfall und weiten Pupillen kommen.
4 Blauer und Gelber Eisenhut
Aconitum napellus,Aconitum vulparia
stark giftig:
alle Teile, besonders die Wurzeln und Samen
mögliche Vergiftungserscheinungen:
Schon 10–20 Minuten nach dem Verzehr kann es zu Brennen und Kribbeln im Mund und in den
Fingern und Zehen kommen sowie zu völliger Empfindungslosigkeit der Haut mit Gefühl der
Kälte, weiterhin zu heftigem Erbrechen und kolikartigen Durchfällen. In sehr schweren
Fällen: starke Muskelschmerzen, Herzrhythmusstörungen und Lähmungen; Tod durch
Atemlähmung oder Kreislaufversagen möglich.
📝
Eisenhut ist die giftigste Pflanze Europas. Der Tod erfolgt schon nach
30–45 Minuten durch Herzversagen oder Atemstillstand. Der Patient ist die ganze Zeit bei
vollem Bewusstsein und leidet stärkste Schmerzen!
5 Garten- und Feuerbohne
Phaseolus vulgaris, Phaseolus coccineus
giftig:
rohe Bohnen
mögliche Vergiftungserscheinungen:
2–3 Stunden nach dem Verzehr kann es zu manchmal schwer stillbarem, blutigem Erbrechen,
Bauchschmerzen, blutigem Durchfall, Herzrasen, Kreislaufkollaps und Krampfanfällen
kommen (Beobachtungen nach sehr unterschiedlichen Mengen roher Bohnen oder Bohnensamen).
6 Gefleckter Aronstab
Arum maculatum
giftig:
alle frischen Pflanzenteile einschließlich der roten Früchte
mögliche Vergiftungserscheinungen:
Nach dem Verzehr kann es zu Brennen und Prickeln im Mund, Erbrechen, Bauchschmerzen und
Durchfall kommen, in schweren Fällen auch zu Erregung, Schwindel sowie Krämpfen in den
Extremitäten. In den letzten Jahren wurden keine Fälle mit tödlichem Ausgang mehr bekannt.
7 Gefleckter Schierling
Conium maculatum
stark giftig:
alle Teile, besonders die Früchte
mögliche Vergiftungserscheinungen:
Nach dem Verzehr kann es zu heftigem Erbrechen, Herzrasen, weiten Pupillen kommen, in
schweren Fällen auch zu Lähmungen, die von den Beinen her aufsteigen; Todesfolge möglich.
📝
Er gehört zu den giftigsten Arten der Doldengewächse! Das Gift kann auch sehr schnell durch
die Haut eindringen! Der Tod kann schon nach 30 Minuten durch Atemlähmung eintreten. Der
Patient ist dabei meist bei vollem Bewusstsein!
8 Gelbe und Blaue Lupine
(Lupinus luteus, Lupinus angustifolius
giftig:
die Samen
mögliche Vergiftungserscheinungen:
Nach dem Verzehr kann es zu Erbrechen, Leibschmerzen und Durchfall kommen, in schweren Fällen auch
zu Herzrhythmusstörungen.
📝
Bei schwerer Vergiftung: Krämpfe, aufsteigende Lähmung bis hin zur Lähmung des Atemzentrums.
9 Herbstzeitlose
Colchicum autumnale
stark giftig:
alle Teile, besonders die Samen
mögliche Vergiftungserscheinungen:
2–6 Stunden nach dem Verzehr kann es zu Brennen im Mund, Schluckbeschwerden, Erbrechen und
Durchfall kommen, in schweren Fällen auch zu Herzrasen, Krampfanfällen und aufsteigenden
Lähmungen; Todesfolge durch Atemlähmung möglich.
📝
Nach 1–2 Tagen tritt der Tod durch Atemlähmung ein. Der Patient ist bis zuletzt bei
vollem Bewusstsein!
10 Kartoffel
Solanum tuberosum
giftig:
alle oberirdischen Teile einschließlich der grünen Beeren, außerdem die Kartoffelkeime; die
Kartoffelknolle nur dann, wenn sie bei zu viel Licht gelagert wurde (Grünfärbung)
mögliche Vergiftungserscheinungen:
Nach dem Verzehr kann es ähnlich wie bei den anderen Nachtschattengewächsen zu Halsschmerzen,
Erbrechen, Leibschmerzen und Durchfall kommen, in schweren Fällen auch zu optischen Täuschungen,
Angst und Krampfanfällen.
📝
Bei starker Vergiftung: Krämpfe und Lähmungen, die Körpertemperatur sinkt, es kann zum Tod durch
Atemlähmung kommen!
11 Maiglöckchen
Convallaria majalis
giftig:
alle Teile einschließlich der roten Beeren
mögliche Vergiftungserscheinungen:
Nach dem Verzehr können Erbrechen und Durchfall auftreten. Da die herzwirksamen Wirkstoffe schlecht
aus dem Darm aufgenommen werden, kommt es nur selten zu Herzrhythmusstörungen.
📝
Der Tod könnte theoretisch durch Herzstillstand eintreten. Glücklicherweise sind starke
Vergiftungen selten, da die Giftstoffe vom Körper schlecht aufgenommen werden.
12 Roter Fingerhut
Arum maculatum
giftig:
alle Teile
mögliche Vergiftungserscheinungen:
Nach dem Verzehr kann es zu Übelkeit, Erbrechen und Leibschmerzen kommen. Wenn nicht erbrochen
wird, auch Herzrhythmusstörungen, Sehstörungen und Halluzinationen möglich.
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Es kann der Tod durch Herzstillstand eintreten! Eine weitere Gefahr sind Hummeln oder Wespen,
die in den glockigen Blüten nach Honig suchen und von Kindern daher nicht gleich zu sehen sind.
13 Scharfer Hahnenfuß (Butterblume)
Ranunculus acris
giftig:
alle Teile
mögliche Vergiftungserscheinungen:
Bei Hautkontakt ist Blasenbildung möglich. Nach dem Verzehr kann es zu Erbrechen, Übelkeit,
Leibschmerzen und Durchfall kommen.
📝
In schweren Fällen auch Störungen des Nervensystems und Lähmungen (Atemlähmung).
14 Schwarzer Nachtschatten
Solanum nigrum
giftig:
alle Teile einschließlich der noch grünen, unreifen Beeren (schwarze, reife Beeren
enthalten nur noch Spuren oder gar keine giftigen Stoffe)
mögliche Vergiftungserscheinungen:
Nach dem Verzehr größerer Mengen kann es sofort oder erst nach Stunden zu Kratzen im Hals,
Erbrechen, Leibschmerzen kommen, in schweren Fällen auch zu Sinnestäuschung, Ruhelosigkeit und
Krampfanfällen.
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6–8 Beeren lösen die ersten Vergiftungserscheinungen aus. Bei starker Vergiftung: Lähmungen,
bis hin zum Tod durch Atemlähmung!
15 Schwarzes Bilsenkraut
Hyoscyamus niger
stark giftig:
alle Teile, besonders die Samen
mögliche Vergiftungserscheinungen:
Nach dem Verzehr kann es zu Trockenheit der Schleimhäute, Rötung des Gesichts, starkem Durst,
beschleunigtem Puls und weiten Pupillen kommen, in schweren Fällen auch zu
Gleichgewichtsstörungen, Übererregbarkeit, Sehstörungen, Krampfanfällen;
Todesfolge möglich.
📝
Weitere Symptome: Bewusstlosigkeit und narkoseähnlicher Schlaf, Weinkrämpfe,
Rededrang und Tobsuchtsanfälle möglich. Bereits 15 Samenkörner können für Kinder tödlich
wirken!
16 Stechapfel
Datura stramonium
stark giftig:
alle Teile, besonders Wurzeln und Samen
mögliche Vergiftungserscheinungen:
Wie bei der Tollkirsche: Nach dem Verzehr kann es zu Trockenheit der Schleimhäute, starkem
Durst und weiten Pupillen kommen, in schweren Fällen auch zu Gleichgewichtsstörungen,
Übererregbarkeit, Sehstörungen, Halluzinationen, Krampfanfällen; Todesfolge
möglich.
📝
Insbesondere Samen und Blüten stellen für Kinder eine große Gefahr dar, weil sie im unreifen
Zustand SÜß UND SCHMACKHAFT sind. 15–20 Samen gelten für Kinder als tödliche Dosis.
Starke Vergiftung führt zu motorischer Unruhe, Weinkrämpfen, Rededrang, Raserei und
Tobsuchtsanfällen, Bewusstlosigkeit, narkoseähnlichem Schlaf, Tod durch
Atemlähmung!
17 Tollkirsche
Atropa belladonna
stark giftig:
alle Teile, besonders Wurzeln und Samen
mögliche Vergiftungserscheinungen:
Nach dem Verzehr kann es zu Trockenheit der Schleimhäute, Rötung des Gesichts, starkem Durst,
beschleunigtem Puls und weiten Pupillen kommen, in schweren Fällen auch zu
Gleichgewichtsstörungen, Übererregbarkeit, Sehstörungen, Krampfanfällen;
Todesfolge möglich.
📝
Tollkirschen werden leicht mit Kirschen verwechselt und SCHMECKEN SÜß. Tödliche
Dosis bei Kindern: 3–5 Beeren. Bei starker Vergiftung: Unruhe, Weinkrämpfe, Rededrang,
Tobsuchtsanfälle, Bewusstlosigkeit, Tod durch Atemlähmung!
18 Virginischer Tabak
Nicotiana tabacum
giftig:
alle Teile, frisch und als Tabak, auch die bisher als ungiftig angesehenen Samen
mögliche Vergiftungserscheinungen:
Leichte Nikotinvergiftung nach dem Verzehr geringer Mengen können sich durch Erbrechen, Übelkeit,
Durchfall, Schwindel, Kopfschmerzen, Händezittern äußern; schwere Vergiftungen sind
gekennzeichnet durch Blässe, kalten Schweiß, Herzrasen, Krampfanfälle, Bewusstseinsverlust;
Todesfolge durch Atemlähmung möglich.
📝
Tödlich eingenommene Dosen bewirken Atemlähmung innerhalb weniger Minuten!
19 Wasserschierling
Cicuta verosa
stark giftig:
alle frischen Pflanzenteile, vor allem die an Sellerie erinnernden Wurzeln
mögliche Vergiftungserscheinungen:
Nach dem Kauen schon kleiner Wurzelstückchen kann es nach einer halben bis einer Stunde zu heftigem
Brennen im Mund und Erbrechen kommen, in schweren Fällen auch zu Krampfanfällen;
Todesfolge möglich.
📝
Das Gift zeigt nach 20 Minuten seine erste Wirkung. Der Patient muss sich blutig erbrechen
und es kommt etwa viertelstündlich zu Krampfanfällen. Dabei knirscht der Vergiftete mit den
Zähnen und sondert Schaum ab. Bei starker Vergiftung: Tod durch Atemlähmung
bereits nach einer Stunde!
20 Rotbeerige und Schwarzbeerige Zaunrübe
Bryonia dioica, Bryonia alba
giftig:
alle Teile einschließlich der roten bzw. schwarzen Beeren
mögliche Vergiftungserscheinungen:
Bei Hautkontakt mit Pflanzensaft können Rötungen und Blasen entstehen. Nach dem Verzehr kann es
zu heftigen Leibschmerzen, Erbrechen und blutigem Durchfall kommen, in schweren Fällen auch zu
Nierenschäden.
📝
Als tödliche Dosis für Kinder gelten 15 Beeren (ist aber unwahrscheinlich, weil die Beeren
ziemlich scharf schmecken).
21 Zypressen- und Garten-Wolfsmilch
Euphorbia cyparissias, Euphorbia peplus
giftig:
alle Teile durch den Milchsaft
mögliche Vergiftungserscheinungen:
Auf der Haut kann der Milchsaft Blasen und Pusteln hervorrufen. Milchsaftspritzer ins Auge
verursachen manchmal Bindehaut- und Hornhautentzündungen. Nach dem Verzehr können sich auch im
Mund schmerzhafte Blasen bilden, es kann zu Erbrechen, Leibschmerzen und Durchfall kommen, in
schweren Fällen auch zu Kreislaufstörungen und Krampfanfällen.
📝
Im Auge kann der Milchsaft zur Erblindung führen. Bei großer Giftmenge auch Kreislaufschädigung
und Lähmungen.
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