Werbung muss in einer freien Wirtschaft sein. Und aufdringliche Fernsehwerbung
kann man wegschalten. Aber wenn einem jahrelang von immer denselben Firmen der Briefkasten mit
Werbesendungen verstopft wird, dann sieht das schon anders aus.
Meine Tipps:
Werbung im meist beiliegenden Freiumschlag an den Absender zurücksenden,
sodass der die Portokosten hat.
Bringe an deinem Briefkasten einen Aufkleber an
Keine Werbung!
Dann dürfen nur noch Postsendungen eingeworfen werden, die an dich persönlich adressiert sind!
Sendungen An die Bewohner des Hauses, An alle Haushalte und
dergleichen dürfen dann nicht eingeworfen werden!
Halten sich die sogenannten Zettelverteiler nicht daran, beschwere dich zunächst bei
der werbenden Firma darüber. Wenn du dabei selbstbewusst auftrittst und die Zauberworte
»Datenschutz« und »Gewerbeaufsicht« einfließen lässt, macht das in der Regel so viel Eindruck, dass
du in Zukunft von denen keine Werbung mehr bekommst (ich praktiziere das seit einigen Jahrzehnten
erfolgreich).
Ansonsten könntest du dich mit einer gerichtlichen Unterlassungsklage dagegen
wehren. In solch einem Fall solltest du dich an die für deinen Wohnort zuständige
Verbraucherzentrale wenden.
Adressen unter:
verbraucherzentrale.de
Du könntest dich auch beim Datenschutzbeauftragten beschweren.
Die meisten großen Firmen müssen einen eigenen Datenschutzbeauftragten haben (wenn das so ist,
findest du dessen Kontaktdaten im Impressum der Firma).
Anderenfalls ist der Landes-Datenschutzbeauftragte zuständig, in dem die Firma ihren Geschäftssitz
hat. Ist das zum Beispiel München, dann wäre der Datenschutzbeauftragte des Landes
Bayern zuständig.
Weil es teilweise sehr schwierig ist, den für eine Firma zuständigen Datenschutzbeauftragten zu
ermitteln, kannst du dich auch direkt an den BUNDES-Datenschutzbeauftragten wenden und ihn bitten,
deine Beschwerde an die zuständige Datenschutzbehörde weiterzuleiten.
Adresse des Bundesdatenschutzbeauftragten
Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit
✉️ Graurheindorfer Straße 153, 53117 Bonn
+49 (0)228‑997799‑0
poststelle@bfdi.bund.de
Auch Werbung mittels Fax, eMail oder Telefon ist verboten, sofern du dem nicht
ausdrücklich zugestimmt hast. Wenn du zu dieser Firma in keiner Geschäftsbeziehung
stehst, kannst du ihr Folgendes schreiben:
Ansonsten empfehle ich dir dieses Musterschreiben: Widerspruch gegen Datenübermittlung
Absender (Name und Anschrift)
(frühere Anschrift, falls kürzlich umgezogen)
(ggf. Geburtsdatum und -ort)
Empfänger (Name und Anschrift)
Datum:
Ihre unerwünschte Werbung
Sehr geehrte Damen und Herren,
obwohl ich zu Ihnen in keinerlei Geschäftsbeziehung stehe,
O senden Sie mir Werbung zu
O bewerben Sie mich telefonisch
O per Fax
O per E-Mail.
Das Unzutreffende weglassen.
Ich gehe deshalb davon aus, dass Sie Daten über mich gespeichert haben.
Gemäß der geltenden Datenschutzgesetze bitte ich Sie um Mitteilung, welche Daten Sie über mich
gespeichert haben, welchem Zweck diese Datenspeicherung dient, an welche Personen und Stellen meine
Daten regelmäßig übermittelt werden sowie die Herkunft dieser Daten. Ich widerspreche der
Nutzung und Übermittlung meiner Daten für Werbezwecke sowie der Markt- und Meinungsforschung gemäß
BDSG und DSGVO.
Bitte löschen Sie die zu meiner Person gespeicherten Daten, weil ich die Zulässigkeit der
Datenspeicherung bzw. ihre Richtigkeit bestreite.
Sollte die Datenlöschung nicht möglich sein, bitte ich um Sperrung der Daten.
Ich bitte Sie, mir dies schriftlich zu bestätigen.
Mit freundlichem Gruß
Unterschrift
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In aller Regel wirkt solch ein Schreiben Wunder, weil Datenschutzverstöße mit hohen Bußgeldern
geahndet werden und kein Werbetreibender das riskieren will. 😎
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