Schaum-Ergüsse

oder Klospülung – mal andersrum
oder Wer meine Nachbarn hat, braucht keine Feinde

Wer meine Seiten zum Thema STADT UND LAND kennt, der weiß, dass es nicht besonders lustig ist, in einem Haus zu wohnen, dass immer mehr verkommt. Bilder: Wohnen bei der STADT UND LAND …

Man könnte darüber spekulieren, warum das so ist, hat sich doch die STADT UND LAND dem Bündnis für soziale Wohnungspolitik und bezahlbare Mieten angeschlossen.

Nun habe ich nicht nur das Pech, in einer heruntergeklommenen Mietkaserne zu hausen, sondern auch noch Nachbarn zu haben, die man seinen ärgsten Feinden nicht wünscht:

Ein Mieter ließ seine Wohnung derart verkommen, dass sie sich am Ende nicht mehr von seinem Charakter unterschied, sodass dieser Mieter in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen und seine Wohnung zu einem Sanierungsfall wurde. Deshalb bevölkerten monatelang MÄUSE unser Haus.

Der andere wohnte direkt über mir und ist wegen genau dieser Mäuse im Dezember 2014 ausgezogen.
Bis es soweit war, hat er mir viele Jahre lang auf dem Kopf rumgetrampelt (bei der Sanierung unseres Hauses im Jahr 1991 hatte man »vergessen«, in die 79 Jahre alten Häuser [Baujahr 1936] Trittschalldämmungen einzubringen, sodass ich das Privatleben dieses Nachbarn bis in alle Einzelheiten kenne und mit ihm mehr als eine Auseinandersetzung deswegen hatte). Hier ein Beispiel. Wie nervtötend allein die knarrenden Fußbodendielen in seiner Wohnung sind, siehst und hörst du im folgenden Video:

Video-Vorschaubild⏱️ 20 Sek.
💻 640×360: 4,4 MB
 📱  320×180: 2,2 MB
 Video: Knarrende Fußbodendielen

In den großen Dachgeschosswohnungen unserer (bei der Sanierung aufgestockten) Häuser wohnen in der Regel Familien mit türkischem Migrationshintergrund (ich hoffe, dass ich das politisch korrekt formuliert habe und keinen Ärger mit dem Staatsschutz kriege!), weil nur DIE sich das finanziell leisten können – wie sie es sich offenbar auch leisten können, literweise Badeschaum in die Kanalisation zu gießen, und zwar in solchen Mengen, dass das in meiner Wohnung aus allen Löchern rauskommt!

Schaumbad im Klo, Bild 1Das erste Ereignis dieser Art ereilte mich völlig unvorbereitet am 5. Januar 2014.
Wenn du das Bild anklickst, siehst du es größer.

Schaumbad im Klo, Bild 2 Zwei Wochen später erlebte ich das am 19. Januar 2014 zum zweiten Mal.
Ich habe beide Ereignisse gefilmt, auf YouTube hochgeladen und als schlechte Erfahrung verbucht.
Das Video nannte ich Schaumbad im Klo? (01:38 Min.)

Schaumbad im Klo, Bild 3 Am 3. Oktober 2014 erlebte ich das dann zum dritten Mal. – Und diesmal war es schon etwas heftiger!
Ich filmte das auch diesmal, lud es auf YouTube hoch und nannte es Schaumteppich im Bad (04:17 Min.)

Nachdem eine Firma die Abflussrohre des Hauses gereinigt hatte, musste ich mit einer solchen Sauerei eigentlich nicht mehr rechnen … Bis Karfreitag, 3. April 2015.

Schaumbad im Klo, Bild 4Was ich bei diesem vierten Mal erlebte, würde mir kein Mensch glauben, wenn ich es nicht gefilmt und fotografiert hätte! – Dieses Video nannte ich Klospülung – mal andersrum (07:13 Min.)

ℹ️ Bis Juli 2016 hatte dieses Video bei YouTube über 10.000 Klicks.
Bis Januar 2023 waren es über 120.000 Klicks. Bildschirmfoto

Das war heftiger, als ich mir das hätte vorstellen können. Und es war filmreif!
Diesmal hatte ich nicht nur einen 20 cm hohen Schaumteppich im BAD, sondern innerhalb einer einzigen Minute hatte der Schaum auch meinen 3,7 Meter langen Flur komplett durchquert und lief sogar in Küche und Wohnzimmer! Siehe folgendes Video:

Video-Vorschaubild⏱️ 7:14 Min.
💻 640×360: 80,7 MB
 📱  320×180: 35,1 MB
 Video: Klospülung – mal andersrum


Ich denke, dass wieder mal ein Brieflein an die STADT UND LAND  gerechtfertigt ist:

Ostermontag, 06.04.2015, eMail an STADT UND LAND

Sehr geehrte Damen und Herren,

nachdem offenbar tatsächlich die Mäusebekämpfung in unserem Haus erfolgreich durchgeführt wurde, steht nun neues Ungemach an - in Gestalt gewaltiger Mengen Badeschaum, die sich in unregelmäßigen Abständen aus der Kanalisation in mein Bad ergießen, wobei sie unter hohem Druck aus Wasch-, Dusch- und Klobecken sprudeln!

Am 5.1., 19.1. und 3.10.2014 blieb das halbwegs auf mein Bad beschränkt und beherrschbar, sodass ich in dieser Sache nichts weiter unternehmen musste, außer das betreffende Abwasserrohr von einer Fachfirma besichtigen und säubern zu lassen.

Am Karfreitag gegen 19:57 Uhr wurde ich allerdings von Wasser- und Schaummassen überrascht, die einem gewaltigen Rohrbruch glichen. Innerhalb einer einzigen Minute hatte der Badeschaum mein Bad verlassen und den gesamten, 3,7 Meter langen Wohnungsflur durchquert und komplett bedeckt, zum Teil 20 cm hoch!
Ich habe ein Video auf meine Homepage hochgeladen, das Sie an diesem Ereignis teilhaben lässt: Schaum-Ergüsse [Link zum Video über diesem Brief.]

Nachdem ich mich vom ersten Schock erholt hatte, rief ich 10 Minuten später um 20:07 Uhr die für derartige Fälle zuständige Firma Gegenbauer an, schilderte das Problem und bat um Hilfe.
Der Mitarbeiter der Firma Gegenbauer sagte mir, dass dies eine "privatrechtliche Angelegenheit zwischen dem Mieter dort oben und mir" sei. Da könne er nichts machen. Ich solle mich mit dem betreffenden Mieter auseinandersetzen.
Nachdem ich ihm sagte, dass ich nicht verpflichtet und in der Lage bin, den entsprechenden Mieter ausfindig zu machen, und auch erwähnte, dass dies einen Gebäudeschaden nach sich zieht, versprach er, einen Klempner zu schicken.

Der Klempner traf eine Stunde, nachdem die "Überschwemmung" begonnen hatte, bei mir ein. Er schlug die Hände über dem Kopf zusammen und rief wörtlich aus: Ach du Scheiße, was ist denn hier passiert? Dabei hatte er noch gar nicht meine Wohnung betreten, sondern stand noch im Treppenhaus.

Nachdem er das betreffende Abwasserrohr im Keller besichtigt und festgestellt hatte, dass mein Abwasser ordnungsgemäß abläuft, kam er zu dem Schluss, dass er im Moment nichts machen könne und verließ 45 Minuten später das Haus.

Eigentlich hatte ich von der Firma Gegenbauer erwartet, dass sie mir eine Putzkolonne schickt, die zumindest das Wasser und den Schaum beseitigt, bevor größere Schäden an meiner Wohnung und dem Haus eintreten. Immerhin führt diese Firma die Gebäudereinigung in unserem Haus durch und verfügt wohl auch über das entsprechende Personal und Handwerkszeug.
Da man mich aber mit dem Problem alleine ließ und ich aus gesundheitlichen Gründen, dazu noch am späten Abend gar nicht in der Lage war, diese Wasser- und Schaummassen innerhalb einer angemessenen Zeit zu beseitigen, suchte und fand das Wasser seinen Weg durch meine Fußböden in den Keller …

Weil derartige Schaum-Mengen auf keinen Fall durch eine normale, vertragsgemäße Nutzung von Bad und WC zu erzeugen sind, dürfen Sie sicher davon ausgehen, dass dies vorsätzlich von den Mietern der Dachgeschosswohnung herbeigeführt wurde.

Die Wohnung über mir steht bekanntermaßen seit 3 Monaten leer. Die Wohnung darüber scheidet ebenfalls als Verursacher aus, weil dieser Mieter meines Wissens das Bad (in seiner aus ursprünglich zwei Wohnungen zusammengelegten Wohnung) an einem anderen Abwasserstrang hat und er sich außerdem zumindest beim letzten Ereignis überhaupt nicht im Haus aufhielt.
Somit kommt nur die Wohnung im Dachgeschoss in Betracht, zumal nur diese über eine Badewanne verfügt, die derart große Abwassermengen in solch kurzer Zeit abgeben kann.

Weil es praktisch auch unmöglich ist, durch normales Baden so große Schaum-Mengen hervorzurufen und dazu noch mit diesem enormen Druck in die Kanalisation zu bringen, scheidet hier Fahrlässigkeit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus!

Da ich weder der Hauspolizist noch der Hausdetektiv bin, überlasse ich es Ihnen, hieraus die richtigen Schlüsse zu ziehen und entsprechende Schritte zu unternehmen.

Als unmittelbare Folge des Ereignisses vom 3. April ist nach meiner ersten Feststellung zumindest der aus Verlegeplatten bestehende Fußboden meines Wohnungsflures aufgequollen. Das war er bereits, als der Klempner bei mir eintraf und ich meine Wohnungstür kaum noch aufbekam.
Weitere Schäden, insbesondere solche an meinem Hausrat, sind mir bisher nicht aufgefallen, ich kann sie mangels Fachkenntnisse allerdings auch nicht gänzlich ausschließen.

Um weiteren Schäden vorzubeugen, habe ich nun als Sofortmaßnahme ein 6 cm hohes Brett auf der Türschwelle meines Bades angebracht, wodurch künftig zwar nicht der SCHAUM, aber rechnerisch 177,6 Liter WASSER davon abgehalten werden, meine Wohnung zu überfluten. Hier ein Foto dieses Bollwerkes.
Zu gegebener Zeit werde ich aus diesem Provisorium eine "Staumauer" machen, deren Stauwand herausnehmbar sein wird und sich bei Bedarf einsetzen lässt, sodass dann auch die Unfallgefahr gebannt ist, die sich derzeit daraus ergibt, dass ich regelmäßig über das Provisorium stolpere und nicht auszuschließen ist, dass sich ein unbedarfter Besucher hier das Genick oder sonstwas bricht. Ich erwäge auch, an dieser Staumauer eine rote LED-Beleuchtung anzubringen, um das Unfallrisiko zu minimieren. Sobald dies geschehen ist, lasse ich Ihnen ein Foto zukommen, das Sie in Ihr Archiv der klügsten Einfälle, mit den Unzulänglichkeiten in ihren Mietwohnungen klarzukommen integrieren können.
Da ich seinerzeit beim Abschluss meiner Hausratversicherung mit derart unwahrscheinlichen Widrigkeiten nicht rechnen konnte, ist das jüngste Schadenereignis folgerichtig auch nicht durch diese gedeckt, weshalb ich mir erlaube, Ihnen auf diesem Wege folgende Schadenersatzforderung zu übermitteln:

Wasser- und Schaumbeseitigung in Bad, Flur, Küche und Wohnzimmer:
3 Stunden á 8,50 € (entspr. gesetzlichem Mindestlohn) = 25,50 €

Putz- und Desinfektionsmittel für die Flächenreinigung und -desinfektion sowie Wasch- und Desinfektionsmittel für das zweimalige Waschen der Tücher, die ich benutzte, um das Wasser aufzunehmen und es an der weiteren Ausbreitung zu hindern:
pauschal 4,50 €

Ich bitte höflichst um Überweisung des Betrages von 30,00 € auf mein Ihnen bekanntes Konto, wobei ich im Gegenzug auf alle eventuellen Folgekosten sowie Mietminderung aus diesem Schadenereignis verzichten würde.

Sollten Sie dem nicht stattgeben, weise ich schon jetzt darauf hin, dass ich im Wiederholungsfall abwesend sein könnte und dann das Wasser unkontrolliert Schäden in meiner Wohnung und am Gebäude anrichten würde, wobei ich dann bei meiner Rückkehr auf Ihre Kosten professionelle Hilfe in Anspruch nehmen müsste, um meine Wohnung wieder in den vertraglich zugesicherten Zustand zu versetzen.

Es wäre dem Hausfrieden sowie dem Werterhalt des Hauses dienlich, wenn Sie die verursachenden Mieter namhaft machen und mit denen ein entsprechendes Gespräch führen, um derartige Vorfälle für die Zukunft auszuschließen.

Mit freundlichem Gruß

Original


Meine Mail wurde von der STADT UND LAND  gelesen:
Lesebestätigung der STADT UND LAND
Sie haben sogar meine Stauwand in Augenschein genommen. Das siehst du hier.
Allerdings haben sie es vermieden, sich das Video der Überschwemmungskatastrophe anzuschauen.
Das hat dann die Firma Gegenbauer umso ausführlicher getan, wie man hier sieht.


08.04.2015
In dieser Sache bewegt sich nun einiges.

Um 9:58 Uhr bekam ich den Anruf einer Rohrreinigungsfirma, die ihren Besuch für morgen ankündigte.

Um 11:48 Uhr rief mich die Firma Gegenbauer an, die nun meine Fußböden durch eine Fachfirma inspizieren und eine Feuchtigkeitsmessung durchführen lassen will. Eine Rohrreinigungsfirma wird den Rückstau in der Kanalisation beseitigen. Und die Techniker der STADT UND LAND haben ebenfalls mehrere Möglichkeiten, das Problem zu lösen.
Man hat mein Video gesehen und mit mehreren Kollegen darüber philosophiert, dass an meinem Verdacht, die Dachgeschossmieter könnten als Verursacher infrage kommen, vermutlich was dran ist.

Um 13:04 Uhr rief mich eine Firma an, die Rückstauklappen in das Abwasserrohr einbauen und mein Bad in Augenschein nehmen will, um einen Kostenvoranschlag zu schreiben.

Die Idee mit der Rückstauklappe hatte ich schon geäußert, als eine Rohrreinigungsfirma das Abwasserrohr inspizierte und reinigte. Damals wurde mir gesagt, dass eine Rückstauklappe gar nichts bringen würde. Dabei ist es doch eigentlich die Funktion einer Rückstauklappe, zu verhindern, dass Unmengen Abwasser in meine Wohnung laufen.

Die nächsten Tage werde ich wohl nicht über Langeweile klagen müssen …


15.04.2015
Heute bekam ich positive Antwort auf mein obiges Schreiben vom 6.4.2015:

08.04.2015, von STADT UND LAND

Mietobjekt.: Neuköllnische Allee 75 in 12057 Berlin
Objektnr.: 0174.
 

Sehr geehrter Herr Herrmann,

nach dem erneuten Schaumaustritt in Ihrem Bad, werden wir die Reinigungsarbeiten vergüten.
Der von Ihnen geforderte Betrag wird überwiesen.

Durch eine Sanitärfirma wurde eine TV-Kontrolle der Rohrleitungen durchgeführt, dabei wurden keine massiven Veränderungen der Abflussleitungen festgestellt.

Wir haben dem Mieter, der diesen Schaden eventuell verursacht hat, gebeten seine Badegewohnheiten zu ändern.

Mit freundlichem Gruß

Original

24.04.2015
Der aktuelle Sachstand ist der, dass in der Zwischenzeit eine Klempner-Firma hier war, die Rückstauklappen in mein Klo sowie Waschbecken- und Dusch-Abfluss einbauen will. Eine Firma, die Sanierungsarbeiten durchführt, hat meine Fußböden in Bad und Flur besichtigt und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass der Bad-Fußboden sowie meine Dusche und eine Flurwand komplett rausgerissen und erneuert werden müssen. Die Sanierungsarbeiten dauern ca. 6 Wochen. Für diese Zeit nutze ich das Bad der leeren Wohnung über mir.

13.05.2015
Gestern ist morgens um 7 Uhr die Firma BSU (Sanierungsunion Berlin GmbH) angerückt und hat mein Bad dem Erdboden gleichgemacht. Davon kündet die nächste Seite.


▶ Dass es in diesem Haus sowieso nicht sonderlich gut mit der Wohnqualität steht, siehst du hier. ◀




© 06.04.2015 HansiHerrmann.de