Meine Grenze!

Was ich noch mehr hasse als Rücksichtslosigkeit, ist Rücksichtslosigkeit in der NACHT, von einem NACHBARN begangen!

Da gehe ich heute Nacht um 0 Uhr 30 ins Bett, und ich denke mir: Der Mieter über mir ist heute wieder sehr lebhaft und rennt ständig in seiner Wohnung hin und her – barfuß, damit es schön laut dröhnt, wenn er mit den Hacken auftritt. Aber irgendwann wird er wohl alles erledigt haben, was man nur nachts und nur durch ständiges Rumrennen erledigen kann …
Da habe ich wohl falsch gedacht. Denn das Trampeln über mir wurde immer lauter – offenbar waren noch ein oder zwei Personen bzw. Trampeltiere dazu gekommen, die sich ebenfalls die Nacht mit Rumrennen vertrieben!
Dabei hatte ich diesem Jüngling bereits einmal ins Gewissen geredet, weil sein Radio zu laut war.

Er hatte die rücksichtlose Angewohnheit, vormittags (offenbar nach dem Aufstehen) sein Radio voll aufzudrehen, und dann ein und denselben Musiktitel mehrmals hintereinander zu hören. Bei mir kam außer den BÄSSEN nicht viel an. Und das nervt ganz schön!
Nachts hörte er dann Kiss FM. Und bei mir kam wieder nur das Dröhnen der Bässe an!

Bis mir eines Nachts die Hutschnur platzte. Ich dachte mir: Wenn der so gerne Kiss FM hört, und wenn der BÄSSE braucht, dann schicke ich ihm beides doch mal hoch!
Also legte ich meine Lautsprecherboxen, die auf dem Wohnzimmerschrank stehen, auf den Rücken, sodass sie den Schall direkt nach oben senden – und das 8,3 cm unter meiner Decke!
Und dann schickte ich ihm Bässe satt nach oben …! In den Pausen zwischen den Musiktiteln hörte ich zwar, dass er sein Radio schon nach 3 Minuten aus hatte (wozu sollte er auch Strom vergeuden, wenn er nun seine Musik kostenlos hört?!) – aber um sicher zu gehen, dass er mich versteht, beschallte ich ihn (und leider auch die gesamte – unschuldige – Nachbarschaft) anderthalb Stunden lang!
Seit dem habe ich nie wieder sein Radio gehört!

Als ich ihn ein paar Tage später bei meiner Lieblingsbäckerin traf, meinte er: »Hey, Alter, du bist echt krass. Anderthalb Stunden lang Bässe! 10 Minuten hätten gereicht! Ich hab es begriffen. Ich mache nie mehr mein Radio so laut.«
Darauf ich: »Die Bäckerin ist meine Zeugin. Und sie ist auch Zeugin, wenn ich dir sage, dass ich schon für weniger Frechheit mit der Axt in der Hand meine Seelen­ruhe wiederhergestellt habe. Ich habe auch kein Problem damit, deine Hütte zu sprengen oder einen ganzen Stadtteil auszurotten, wenn es sein muss!«
Mein Nachbar antwortete, dass er wüsste, was für ein Psychopath ich bin. Und er möchte auf keinen Fall Stress mit mir haben …
Er mag RÜCKSICHTSLOS sein, aber DUMM ist er nicht.

Ich sage immer: Wenn man hundert Leute erschießt, die man nicht mal kennt, war mindestens EINER dabei, der es »verdient« hat – und die anderen 99 waren sicher auch nicht ganz unschuldig.
Der Typ hat sich hundertmal bei mir entschuldigt und hoch und heilig geschworen, dass von ihm nie wieder Lärm ausgehen wird! Für diese nette Geste habe ich ihm dann erlaubt, zwischen 10 und 22 Uhr nach Belieben Lärm zu machen … Und dann heute dieser Rückfall!

135 Minuten lang hörte ich mir das ewige Trampeln an. Um 2 Uhr 45 kam ich zu der Überzeugung, dass unter diesen Umständen an Schlafen nicht zu denken ist. Und vielleicht ist ja der Typ über mir so unruhig, weil er auf Bass–Entzug ist?!
Also nahm ich nach langen Zeiten wieder mal meine Anlage in Betrieb (die Boxen liegen immer noch auf dem Rücken) und schickte ihm ein paar Bässe hoch. Kiss FM natürlich. Nicht, weil das sein Lieblingssender ist, sondern weil Kiss FM nachts die Musik mit den meisten Bässen sendet.
Allerdings drehte ich die Lautstärke nur auf 83,33 %, aus Rücksicht auf die anderen Nachbarn (die es trotzdem bis ins Nebenhaus gehört haben, wie ich heute erfuhr; aber, wie gesagt: lieber 100 Unschuldige hängen, als einen Schuldigen ungestraft lassen!).
Als dann allerdings er – oder jemand anderes im Haus – die Frechheit hatte, um 3 Uhr 20 an die Heizung zu klopfen, um sich RUHE auszubitten, drehte ich die Lautstärke auf 100 % – und hörte kein Klopfen mehr!
Ich dancte dann noch eine Stunde bei der geilsten Diskomusik ab und begab mich um 4 Uhr 20 zu Bett.

Lieber Leser, bete für diesen kleinen Trottel, dass er jetzt kapiert hat, wo meine Grenze ist. Sonst müsste ich ihn – bei völligem Verlust meiner guten Erziehung und geistigen Kräfte – mal heimsuchen … In diesem Falle wird diese Homepage wieder mal für ein paar Jahre nicht weitergeführt, denn im Knast sind PC und Internetanschluss nicht erlaubt. 😉



PS: Das Trampeln ging heute auch den ganzen Tag über weiter! Ich habe mehrmals (nach 22 Uhr!) bei diesem Lebensmüden geklingelt, um ihn in einem ruhigen Gespräch zur Rücksicht zu bewegen. Aber er macht die Tür nicht auf!
Tja, jetzt ist es 23 Uhr 24, und er rennt mehr in seiner Wohnung hin und her, als ich in zwei Wochen mit dem Hund Gassi gehe!

23:31 Uhr
So, nun hat dieser kleine Schwanzlutscher endlich seine Tür aufgemacht.
Ich habe ihm folgendes gesagt (na ja, »gesagt« ist fein ausgedrückt):
»Du hast jetzt rund um die Uhr seit gestern Nacht in deiner Wohnung und auf meinen Nerven rumgetrampelt. Ich habe dir gesagt, von 10 bis 22 Uhr nehme ich das hin – obwohl es nicht normal ist. Aber jetzt ist es halb Zwölf. Und es reicht! Ich habe die Schnauze gestrichen voll!«
Er: »Aber, ich muss doch mal aufs Klo!«

📌 Prima Tipps für alle, die zu oft aufs Klo müssen!

Und ab diesem Satz war ich garantiert noch 2 Häuser weiter zu hören:
»Willst du mich verarschen?! Rund um die Uhr aufs Klo? Freund, ich sage es dir jetzt nur ein einziges und zum letzten Mal: Ziehe dir Hausschuhe an, dann dröhnt das nicht so! Dein Vorgänger hat sich 2 Teppichböden übereinander gelegt und Hausschuhe getragen – weil er an seinem Leben hing! Wenn du schlau bist, machst du das auch!«
Er: »Aber, weißt du, wie laut heute Nacht deine Anlage war?«
Ich: »Ey, Keule, verarsche mich nicht, sonst raste ich jetzt gleich aus! Ich habe meine Anlage aufgedreht, damit du kleines Arschloch kapierst, wo meine Grenze ist! Und wenn du mir noch ein einziges Mal auf den Geist gehst, drehe ich durch! Dann fahren hier russische Panzer vor, oder ich jage dir persönlich eine Rakete in die Bude! Menschenleben bedeuten mir gar nichts, auch mein eigenes nicht, wenn mir jemand auf den Sack geht! Ich habe kein Problem damit, die nächsten 30 Jahre im Knast zu sitzen – aber du erlebst diese 30 Jahre nicht mehr!«
Und er zwischendurch immer wieder: »Okay, ich habs kapiert! Das wusste ich nicht!« Bla, bla, bla …
Ich: »Mir ist es scheißegal, was du in deiner Bude treibst. Meinetwegen kannst du jeden Tag 1000 Kilometer zurücklegen und zehntausend Mal aufs Klo rennen, wenn du das brauchst. Aber ich will dich nie mehr hören! Und ich werde nie mehr über dieses Thema mit dir reden, weil ich alles nur einmal sage. Wenn du es jetzt nicht kapiert hast, dann sprenge ich notfalls das ganze Haus – aber DU gehst mir nie wieder auf den Sack!«


03.04.2007, 15:30 Uhr
Seit unserem klärenden Gespräch am gestrigen Tag ist es da oben totenstill. Entweder pisst der sich jetzt ein , oder er läuft auf Zehenspitzen (das vermutet meine Nachbarin Gabi, die das Theater live mitbekommen hat), oder der bleibt gleich auf dem Klo sitzen …
Wie dem auch sei, ich bin sicher, dass das für immer so ruhig da oben bleibt. Keiner meiner Nachbarn tötet (mehr) meine Nerven!
Ich hab’s eben gern ruhig und friedlich!😇😈


05.04.2007
Also, ich muss schon sagen: Reden wirkt manchmal Wunder. Man mus sich nur verständlich ausdrücken!
Von dem Typen ist absolut nichts mehr zu hören, nicht mal mehr die Klospülung (das spart Wasser!) oder der (zuvor täglich eingesetzte) Staubsauger. Aber er wohnt noch hier. Ich entnehme das zumindest abends seiner Wohnungsbeleuchtung.


26.04.2007
Gott sei’s gedankt! Er lebt!
Nach dreiwöchiger Totenstille in der Wohnung über mir macht man sich als besorgter Nachbar ja so seine Gedanken (bei meiner Nachbarin Gabi schaue ich alle 3 TAGE nach dem Rechten – und wäre sie 20 Jahre jünger, würde ich alle drei STUNDEN einen Blick auf ihre körperliche Unversehrtheit werfen, wenn ich das mal so ausdrücken darf🤭)!
Aber ich habe gesehen, dass er eigenfüßig (gewissermaßen auf Samt­pfötchen) das Haus verließ. Nun schlafe ich doch etwas ruhiger.😴

Wie sage ich immer zu den Leuten?
Man muss sich nicht wegen jeder Kleinigkeit die Schädel einschlagen.
Wir sind zivilisiert und können über alles REDEN.

… und ähnlichen Unsinn, den in Neukölln sowieso niemand versteht.


28.02.2015
Dieser Nachbar ist im Februar 2015 ausgezogen, weil ihm MÄUSE das Leben schwer gemacht haben. Hier nachzulesen: Briefe: Mieterhöhung, FÜR RATTENBEFALL?
An seinem letzten Tag habe ich ein Video von den höllisch laut knarrenden Fußbodendielen seiner Wohnung gemacht. Wenn du DAS hörst + siehst, wirst du feststellen, dass ich hier nicht übertrieben habe! Hier zu sehen.

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