10.04.2007 Das ist ja herrlich! Das Arbeitsamt hat mich zu
einer fünf-wöchigen »Maßnahme« verdonnert, die u.a. das Erlernen des Umgangs mit dem PC
beinhaltet …
Damit kommen diese Schnarchnasen allerdings 25 Jahre zu spät, denn ich
kaufte schon 1982 meinen ersten »richtigen« PC – und verbringe seit dem
praktisch jede freie Minute am PC!
Hier siehst
du ihn.
Das war keiner dieser »Heim-Computer« (mit denen man lediglich ein paar primitive
Spiele spielen konnte), sondern ein richtiger PC.
Für den stolzen Preis von 14.000 DM (zu diesem Preis wurden später Koffer-große
Autotelefone verkauft!) bekam ich einen Commodore CBM 8032 mit
Doppeldisketten-Laufwerk Commodore CBM 8050 plus 9‑Nadel‑Drucker
Commodore 4022.
Etwas, das man heute Betriebssystem nennt, gab es noch nicht.
Und Software auch nicht.
Beim Einschalten war diese Maschine so dumm wie ein Bügeleisen. Was sie können sollte, musste man
ihr erst selber beibringen (programmieren). Demzufolge musste jeder PC-Besitzer zwangsläufig
Programmierer werden (ich habe damals meine Programme / Software in
Computer-Zeitschriften inseriert und im gesamten deutschsprachigen Raum [🇩🇪 🇦🇹 🇨🇭] verkauft).
Als ich im Jahr 2000 meine Homepage online stellte, gab es auch hierfür keinerlei
Software, die einem die Arbeit abnahm, sondern man musste HTML lernen (später noch PHP) und die
Webseite selber programmieren, Zeile für Zeile, Wort für Wort. Und machte man den geringsten
Tippfehler, funktionierte die gesamte Webseite nicht oder sah gruselig aus (über die schlimmsten
Exemplare konnte man sich jahrelang auf muellseite.de kaputtlachen).
Auch heute noch schreibe ich meine Seiten von Hand, also ohne diese »Homepage-Baukästen«. Deshalb
unterscheiden sie sich nicht nur optisch von der Masse heutiger Webseiten, die alle irgendwie
gleich aussehen, gleich angreifbar und softwaremäßig gleich aufgebläht sind (ein Blick in den
Quelltext zeigt dir diesen Wahnsinn), sondern sie haben wegen des »schlanken«, handgeschriebenen
Quelltextes auch sehr kurze Ladezeiten.
Ich habe die Herrschaften des Arbeitsamtes ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ich
es für ausgeschlossen halte, mir in einer »Maßnahme« irgendetwas beizubringen, das ich nicht schon
weiß. Aber diese Bürokraten wussten es offenbar besser …
Nun habe ich 5 Wochen Freude daran zu sehen, wie die anderen zwanzig Ahnungslosen lernen,
ein Bildschirmfenster zu vergrößern oder bei Google »www.arbeitsagentur.de« einzugeben (bei meinem
Nachbarn hat allein das so lange gedauert, dass ich in der Zwischenzeit mein FTP-Programm
installieren und meine Homepage aktualisieren konnte!). Und während ich dies hier
schreibe, hämmern sich meine Mitstreiter den Unterschied zwischen rechter und linker Maustaste ins
Gehirn.
Als uns der Kursleiter fragte, wer von uns PC-Kenntnisse hat, war ich der Einzige, der sich
meldete.
Darauf meinte er: »Ja, ja, da haben sich schon andere gemeldet, die das von sich
behaupteten!«
Ich sagte ihm: »Sie sind doch online.
Klicken Sie meine Webseite an …!«
(Die bestand damals aus 2.500 handgeschriebenen Seiten!)
Er klickte … und meinte dann: »Herr Herrmann, Sie sind den Rest der Maßnahme
vom PC-Kurs befreit!«
Nun kann ich 5 Wochen lang auf Staatskosten im Web surfen. 😁 Ich liebe das Arbeitsamt (nur
DAFÜR)!
11.04.2007
Gestern hatte ich von 20 Ahnungslosen geschrieben. Aber es sind nur 15.
Weil ich den ganzen Tag im Web surfte, kam ich nicht dazu, meine Mitstreiter zu zählen. Heute kam
ich zwar auch nicht dazu – aber jemand zur Tür herein, der nachschaute, ob einer der
16 Stühle unbesetzt ist – und so erfuhr ich ganz nebenbei die Anzahl der Kursteilnehmer, ohne
die Augen vom Bildschirm nehmen zu müssen. 🤓
Ohne Internet hätte ich mich heute zu Tode gelangweilt!
Heute bekamen 16 erwachsene Leute vom Kursleiter die TAGESAUFGABE, einen tabellarischen Lebenslauf
abzutippen. Eine Sache von 15 Minuten, wenn man es ordentlich macht.
Nach geschlagenen acht Stunden hatte das nicht einer geschafft!
ICH habe erst gar nicht damit angefangen … Großer Gott, in dieser Zeit schreibe ich ein BUCH!
😉
Aber mir soll’s Recht sein. So hatte ich 8 Stunden lang Muße, im Web zu surfen, nach der
neuesten Software Ausschau zu halten und mir
die eine oder
andere
Kleinigkeit runterzuladen. 🤪
Mein Nachbar zur Linken hat es übrigens auch heute nicht begriffen, wie man ein Bildschirmfenster
maximiert oder mittels der Pfeiltasten von einer Zeile in die andere kommt (obwohl ich es ihm zig
Mal gezeigt hatte).
Er hat auch immer noch nicht kapiert, dass er eine Eingabe mit der ENTER-Taste abschließen
muss … Ich habe es (und ihn) aufgegeben. 😖
Ich möchte nur mal wissen, ob es das Arbeitsamt für besonders sinnvoll hält, solche Leute in
einen Kurs zu stecken, der mindestens den Abschluss der Grundschule voraussetzt?! Da werden doch
Steuergelder zum Fenster rausgeschmissen (die bei mir viel besser aufgehoben wären)!
Schade, dass dort keine Live-Webcam installiert ist. Es wäre die helle Freude, zu sehen, wie sich
Menschen acht Stunden lang bemühen, einen Vierzeiler zu schreiben!
Ha, ich lach mich tot über meinen eigenen fiesen Humor … 😆
Danke, liebes Arbeitsamt, für die vielen fröhlichen Stunden! Weiter so,
drücke mir noch viele solcher »Maßnahmen« aufs Auge! So viel kannst du gar nicht drücken wie ich
brauche!
16.04.2007
Oh Gott, ich habe den ersten Tag ohne PC durchgestanden (na ja, nicht ganz: nach dem Kurs bin ich
gegen 15 Uhr für 2 Stunden ins Internetcafé geschlüpft und habe mich abreagiert;
jetzt ist es 21 Uhr 30, und ich hocke zu Hause am
Laptop).
Wir haben einen neuen Raum zugewiesen bekommen. Ohne PC! Das ist doch unmenschlich!
Die neue Kursleiterin soll uns was über Selbstwertgefühl, Kommunikation und dergleichen beibringen.
Da bin ich ja mal gespannt, ob sie irgendetwas weiß, das ich fürs Leben brauche und bisher nicht
wusste …
Zunächst sollte jeder nach vorne gehen und sich der
vergsammelten Mannschaft vorstellen.
Ich habe mir dann 2 Stunden lang die Vorträge meiner Mitmenschen angehört. Lebensläufe von
Leuten, die ich vor einer Woche nicht mal kannte, und die mir – ehrlich gesagt – am
Arsch vorbeigehen.
»Guten Tag, mein Name ist Marianne. Ich bin 52 Jahre alt.
Habe 13 Jahre lang bei Siemens dies und das getan, habe 2 Kinder im Alter von 27 und
29 Jahren … bla, bla, bla.«
Gertraud war von ihrem eigenen Vortrag so ergriffen, dass sie es sich nehmen ließ, ein paar
Tränen der Rührung unters Volk zu schütten! 😢
Ich habe währenddessen den Kopf auf die Hände gestützt und gebetet: »Lieber Gott,
lass mich wach bleiben! Lass diesen Tag vorübergehen! Lass diese 4 Wochen vorbeigehen – ohne
dass ich geistigen Schaden nehme! Ich halte das niemals 4 Wochen aus!«
Nun habe ich durchgescheuerte Ellbogen!
Dann war ich an der Reihe.
Ich bin nach vorne getreten und habe meinen »Vortrag« mit den Worten begonnen:
»Liebe Leute, ich mache es kurz, weil mein Lebenslauf ziemlich lang und verrückt ist.
Wenn ich den auch nur grob wiedergeben wollte, würden 4 Wochen nicht reichen.«
Dann nannte ich meinen Namen und mein Alter … und schon kamen die ersten Zwischenrufe, dass man
mir mein Alter nicht glaubt. Also musste ich meinen Ausweis vorzeigen – und allgemeines Erstaunen
machte sich breit:
»Alle Achtung, das sieht man Ihnen aber gar nicht an. Wie haben Sie das gemacht?«
Und dergleichen. Meine Antwort: »Tja, liebe Leute, Arbeit macht alt!«
Als ich dann 5 Minuten lang mein Leben der letzten Jahre in Stichworten schilderte, unterbrach mich
ständig die Kursleiterin: »Hans, jetzt verarschen Sie mich aber! Das glaube ich
Ihnen nicht! Sie wurden doch vom Amt geschickt, um mich zu testen!« Und an die anderen
Leidensgenossen gewandt: »Der verarscht mich doch, oder?!«
Die kannten mich aber auch erst seit 6 Tagen und wussten das genauso wenig.
ℹ️ WENN ich was sage, dann ist das die WAHRHEIT. Ich übertreibe zwar
gelegentlich (Übertreibung macht anschaulich!), aber ich lüge nicht und dichte auch
nichts hinzu (dazu fehlt mir die Fantasie!).
Um es etwas abzukürzen: Die Kursleiterin kommentierte meinen Kurzvortrag mit der Bemerkung, dass
dies das Verrückteste sei, was sie jemals von einem Kursteilnehmer gehört habe (was alle anderen
Kursteilnehmer bestätigten). Sie habe noch nie erlebt, dass ein Mensch derart offen und in dieser
Art redet …
»Hans, Sie sind ein Lebenskünstler!« Dann meinte sie, sie müsse das erstmal
verdauen – und die anderen Kursteilnehmer wohl ebenfalls. Also bekamen alle eine 15-minütige
Extra-Pause, um sich
auf der Dachterrasse meine Ausführungen durchs Gedärm gehen zu lassen. Großer Gott, was würden
diese Leute tun, wenn ich eine ganze Woche aus meinen Leben erzähle …?!
Nach der 45-Minuten-Pause (!) begann die Kursleiterin die Stunde mit den Worten:
»Okay, was Hans hier vorgetragen hat, ist nicht zu toppen. Aber wir haben noch
zwei Leute, die nicht hier vorne waren …«
Und dann begann wieder dieses Bla-Bla-Bla:
»Mein Name ist Viktor, ich bin 54 Jahre alt, habe 25 Jahre lang
bei Mercedes Benz am Band gearbeitet … Und ich bin hier, um meine Deutschkenntnisse zu
verbessern.«
HALLO! Was dieser Mensch innerhalb 25 Jahren im täglichen Umgang mit deutschen
Kollegen nicht gelernt hat, will er nun in einem 5-wöchigen Kurs lernen?! WER verarscht hier die
Kursleiterin?!
Leider fühlte sich die Kursleiterin auch von mir verarscht, als wir Leistungs-Tests
schrieben, anhand derer unser momentaner Bildungs-/Wissensstand festgestellt werden sollte.
Wir bekamen Test-Aufgaben aus den verschiedensten Gebieten und hatten jeweils 45 Minuten Zeit
für die Erledigung.
Wenn ich der Kursleiterin sagte, dass mich derartige Aufgaben schon in der Grundschule gelangweilt
hatten, bat sie mich, zu schweigen, damit die anderen Kursteilnehmer nicht gestört werden (auch das
kannte ich schon seit der Grundschule).
Wenn sie mich 10 Minuten später fragte, warum ich nicht »mitarbeite«, sagte ich ihr, dass es
leider nichts gäbe, woran ich arbeiten könnte.
»Hans, Sie können unmöglich schon fertig sein!«
»Ich BIN aber schon fertig!«
»Na, dann wird Ihr Test auch entsprechend aussehen …«
Sie nimmt meine Unterlagen, geht nach vorne zum »Lehrer-Pult«, prüft sie und sagt dann:
»Hans, ich weiß wirklich nicht, warum Sie das Arbeitsamt in diese Maßnahme
gesteckt hat.
Wenn Sie einverstanden sind, dann sind Sie hier kein Kurs-Teilnehmer mehr, sondern könnten mich bei
meiner Arbeit unterstützen.«
Na ja, zum LEHRER eigne ich mich überhaupt nicht, weil mir dazu die nötige Geduld fehlt. Wenn es
nach mir ginge, würde man in alle Holzköpfe ein Loch bohren, einen Trichter reinstecken und
VERSTAND reinschütten!
24.04.2007
Seit meinem letzten Eintrag ist eine Woche vergangen.
Ich hielt es für sinnvoller, erstmal Eindrücke zu sammeln, zu sortieren und wirken zu lassen, bevor
ich sie hier brühwarm zu Papier bzw. Bildschirm bringe.
Tja, in dieser Woche ist eigentlich nicht viel passiert. Außer, dass ich (Dank Arbeitsamt) fast
täglich meine Homepage aktualisieren kann … und meine Ellbogen noch nie so durchgescheuert
waren wie jetzt.
Meine Leidensgenossen sind auch heute noch PC-technisch auf demselben Stand, auf dem sie am ersten
Tag waren.
Aber ich habe mal darüber nachgedacht, wie viele Jahre ich täglich rund um die Uhr
am PC saß und mir die Techniken, Tücken und Tricks allein von Microsoft Word
reingezogen habe. Wenn man dieses Textverarbeitungs-Programm perfekt kennen und beherrschen will,
muss man einen halbjährlichen Kurs besuchen, täglich 8 Stunden lang. Das ist für Leute, die
ihr Leben lang noch keine PC-Tastatur angefasst haben, völlig unmöglich!
Und so ist auch heute, in der dritten Woche, niemand weiter gekommen, als seinen Namen und
Absender auf den Bildschirm zu bringen (ein Bewerbungs-Anschreiben war die Aufgabe).
Heute ist etwas sehr Komisches und Rührendes passiert:
Als wir zur 11-Uhr-Pause gingen, kam eine Tante der Ausbildungsfirma und fragte, wer Herr Herrmann
ist. Als ich ihr sagte, dass sie ihn vor sich hat, teilte sie mir mit, dass die Maßnahme für mich
beendet sei und man mich sofort nach Hause schicken muss. Das Arbeitsamt hätte angerufen und dies
so bestimmt.
ℹ️Diese »Maßnahme« wird von der Arbeitsagentur für
Arbeitslosengeld‑1-Empfänger durchgeführt und finanziert. Weil mein Arbeitslosengeld 1 aber
geringer ist als Arbeitslosengeld 2 (Hartz 4), bekomme ich ergänzend 40 €
Arbeitslosengeld 2. Damit bin ich automatisch Hartz-4-Empfänger. Und die Arbeitsagentur
finanziert keine Maßnahmen des Jobcenters, weshalb die Maßnahme für mich beendet ist!
Und nun kommt das Rührende:
Nachdem mir verkündet wurde, dass für mich der Kurs beendet ist, sagte ich dieser Dame, das solle
sie mal mit meiner Kursleiterin besprechen … Dann ging ich zu den anderen Kursteilnehmern und
verkündete ihnen diese Botschaft. Keiner wollte das dem Spaßvogel Hans so richtig abkaufen.
Währenddessen diskutierte meine Kursleiterin mit der Geschäftsleitung der Ausbildungsfirma, kam dann
in den Unterrichtsraum und bat mich, »Hansi, kommen Sie doch mal mit. Wir gehen
auf die Dachterrasse eine rauchen und unterhalten uns mal in Ruhe.«
Das hier
ist meine Lieblings-Kursleiterin Sabine Fleischmann (etwas verklemmt, aber
nett + cool [schade, dass sie schon verheiratet ist – ihr Mann ist der Mannschaftsarzt
der Fußball-Nationalmannschaft, gegen den bin ich chancenlos 😖]).
Dort erzählte sie mir, dass man auf mich nicht verzichten will. Die Firma lebt zwar davon,
dass das Arbeitsamt die Kurse der Kursteilnehmer bezahlt, aber in meinem Fall verzichte man auf das
Geld, wenn ich nur weiterhin komme. Es stünde mir frei, zu gehen und zu kommen, wie mir beliebt,
aber man freue sich, wenn ich weiterhin käme. Dies verkündete sie dann auch der »Klasse«.
Und dann wurde es richtig rührselig. Nachdem alle lautstark gegen die Entscheidung der
Arbeitsagentur protestierten, sagte ich, dass ich weiterhin kommen werde. Dies quittierten die
Kursteilnehmer mit einem Beifall, den ich auf der Bühne nach einem einstündigen Solo-Auftritt
erwartet hätte, aber nicht hier – nur dafür, weiterhin anwesend zu sein. Und spontan kam von allen
Seiten, »Hansi, bitte komme weiter her. Wir bezahlen auch dein Fahrgeld und dein
Frühstück. Ohne dich geht es nicht. Wir brauchen dich hier!«
Na ja, es gibt Dinge, die selbst einen Hansi ins Grübeln (und in Verlegenheit) bringen … 🤩
26.04.2007 Ich weiß nicht, was da hinter meinem Rücken zwischen der Firma,
die die »Maßnahme« durchführt, und der Arbeitsagentur bequatscht wurde. Aber heute Vormittag wurde
mir verkündet, dass ich wieder offiziell dabei bin. Die Arbeitsagentur hätte dies so entschieden.
Somit sei ich auch wieder versichert und bekäme meine Fahrkosten erstattet (immerhin täglich
72 Cent von 2,40 € tatsächlichen Kosten, sodass ich nur tägliche Fahrkosten von
1,68 € habe – um der Arbeitsagentur einen Gefallen zu tun).
27.04.2007 Meinen gestrigen Ausführungen habe ich heute nichts hinzuzufügen.
Außer, dass wir endlich wieder mal den ganzen Tag im
Computer-Raum
verbrachten (in meinem Fall: verbringen DURFTEN!).
Der Vollständigkeit halber:
Der Kurs nennt sich »Aktivierung + Orientierung«.
Mir war gar nicht klar, dass ich in irgendeiner Form aktiviert werden muss.
Ich bin seit Kindesbeinen hyperaktiv, möchte immer 10 Dinge gleichzeitig
tun – und meistens bin ich auch mit mehreren Dingen gleichzeitig zugange, zumindest geistig.
Jeder, der die Qual hat, meinen Umgang zu pflegen, kann ein Klagelied davon singen.
Und was die Orientierung betrifft, möchte ich behaupten, dass ich mich
halbwegs altersgerecht durchs Leben bewege und weiß, »wo es langgeht«.
Na ja, vielleicht sollte ich, wenn es angebracht ist, mal wie ein
Erwachsener reden, schreiben und handeln; ich gebe zu, dass ich diesbezüglich kaum von einem
16-jährigen Neuköllner »Straßenköter« zu unterscheiden bin. Aber
ich bin bemüht, in meinem Kiez verstanden zu werden – vom gewaltbereiten Jugendlichen genauso wie
vom aggressiven Alkoholiker. Und da bleibt es nicht aus, dass man sich in Wortwahl und Tonfall nach
unten hin anpasst. Wo ich wohne, ist es lebenswichtig, sich verständlich zu machen. Und das
gegenüber 155 Nationalitäten. Da spricht man eine Sprache, die JEDER versteht! Aber, davon
kündet die nächste Seite.
21.05.2007
Fazit: Alles in allem waren die 5 Wochen recht angenehm und unterhaltsam
(angenehm für mich, unterhaltsam für die anderen Kursteilnehmer).
Am Ende der fünf Wochen haben es doch alle geschafft, eine anständige Bewerbungsmappe
zusammenzustellen: Lebenslauf, Bewerbung, Deckblatt (inklusive Foto). Allein das
Foto aufs Papier bzw. ins Word-Dokument zu bringen, hat bei einigen Leutchen mehrere Tage
verschlungen.
Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Jeder Kursteilnehmer ist jetzt topfit für den
Arbeitslosenmarkt! Außer mir! Ich war dermaßen mit anderen Dingen beschäftigt, dass ich nichts
Dergleichen vorweisen kann. Aber dafür habe ich dazu beigetragen, die anderen 15 Leutchen fit
zu machen.
Zum Dank dafür haben sie mir am letzten Tag einen
Karstadt-Gutschein
über 28 € geschenkt (die Kursleiterin bekam
ein Blumensträußchen
und eine Tasse).
Zum Schluss noch ein paar optische Impressionen …
MEIN Platz ist leer, weil ich hinter’m Fotoapparat stehe.

Ein paar besonders liebenswerte Mitstreiter.

Dies ist Gertraud, die Unermüdliche, die sich keine Pause gönnte.

Gertraud hat in den letzten Tagen ca. 30 Bewerbungen unters Arbeitgebervolk geschüttet! Alle
so tadellos und perfekt wie diese hier!


Wenn sie trotzdem keine Zusage bekommt, hätte sie eventuell ihren Bewerbungen nicht dieses
Passfoto beilegen sollen.
Aber woher sollte sie ein ANDERES nehmen? 🤭

Dies hier zeigt ihr aktuelles Gesicht.
ICH meine: Allein die INNEREN Werte zählen!🧠🫀🫁🦴
Gertrud will ja schließlich nicht als Model arbeiten! 😉
Sogar während unserer kleinen Abschiedsfeier hat sie ihre Aufzeichnungen gemacht!
Jeder potenzielle Arbeitgeber kann sich glücklich preisen, solch eine (nicht mehr
sehr junge, aber äußerst dynamische) Mitarbeiterin zu bekommen!!!

Die Abschieds-Feierlichkeit …

Fotografieren und gleichzeitig mit auf dem Foto sein, konnte ich leider nicht.
WENN ICH DAS KÖNNTE, dann würde ich als ZAUBERER im Zirkus auftreten! 😎
Die Teilnehmer erhalten ihre Zertifikate …

👍Meine Mitstreiter waren große Klasse + liebenswerte
Menschen.
Mit denen würde ich jederzeit wieder solch eine »Maßnahme« durchstehen. 🙂
ℹ️ Die Abgebildeten
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