Noname

Zwar sitze ich schon seit 12 Stunden am Computer und schreibe …
Und kaum trete ich mal zur Entspannung (des Hundes) vors Haus, habe ich drei weitere Sachen im Kopf, die ich unbedingt sofort aufschreiben muss!

Zwei lege ich HIER schriftlich nieder, die dritte gehört auf die Seite Monologe und wird DORT Platz wegnehmen.

Nummer 1:
Die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (kurz: BSR) haben es heute zum ersten Mal geschafft, »meine« Straße vom Laub zu befreien, bevor es vom ersten Schnee verdeckt/ versteckt/ verdreckt wird!
Frage mich nicht, WIE die das geschafft haben, denn das habe ich fotografiert und zeige es dir hier ungefragt.
Mit Laubgebläse und … jetzt halte dich fest, so viel Intelligenz bei der BSR: Schneepflug!
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Das Foto ist leider unscharf geworden, weil ich mein Fenster nur einen winzigen Spalt breit geöffnet hatte, damit nicht wieder jemand die Feuerwehr ruft, wenn mein Zigarettenqualm in dicken Schwaden hinaus zieht!

Als die heute (am SAMSTAG-VORMITTAG!) damit loslegten, glaubte ich zunächst, Berlin (oder HOFFENTLICH Philip Morris auf der gegenüber­liegenden Straßenseite) wäre das Opfer eines Überraschungsangriffes feindlicher Mächte geworden (Feinde haben BEIDE zur Genüge).
Aber dann entpuppten die sich lediglich als Putzkolonne der BSR. Immerhin, auch DAS erlebt nicht jede Generation!

ICH hatte da scheußliches Glück:

Am 3.11.1957 begleitete ich als 4-Jähriger das erste Lebewesen ins Weltall.

Es war eine 3-jährige russische Hündin namens Кудрьявка (Kudrjawka, zu Deutsch: Löckchen). Weil den aber niemand außerhalb Russlands aussprechen konnte, benannte man sie in Лайка um (Laika, zu Deutsch: Kläffer). Nicht sehr nett, wenn man bedenkt, welchen Dienst sie der Menschheit erwiesen hat, aber dieser Name war wenigstens aussprechbar.
Ihren Flug begleitete ich allerdings nur ein Stückchen, so weit meine Augen das zuließen. Du fragst nicht, warum ausgerechnet Laika ausgewählt wurde, der berühmteste Hund der Weltgeschichte zu werden? Ich sage es dir trotzdem: Sie war eine Sträunerin auf Moskaus Straßen – und man wollte sie loswerden!
Jahre später bin ich dann ihr zu Ehren am 3. November Vater geworden – was aber nix mit dieser Hündin zu tun hatte; die hat den 3. November 1957 nicht überlebt und ziert heute in Russland als Denkmal die Gegend. Ich denk mal, das hat sie auch verdient! 😊

Am 12.4.1961 folgte ich dann als 8-Jähriger dem ersten Menschen (Juri Gagarin) in den Weltraum (wiederum nur mit den Augen).

Diesen überdimensionalen Ausflug überstand er schadlos, aber bei einem lumpigen Übungsflug mit einem stinknormalen Kampfflugzeug verunglückte er 7 Jahre später tödlich, sodass er nur 34 Jahre alt wurde. Auch ihm hat man ein Denkmal gesetzt. Ich denk mal, die Russen neigen ein wenig zur Gigantomanie! 😯

Ich selbst war der erste Mensch, der kopftechnisch sowohl Berliner Charité wie Leipziger Uni-Nervenklinik an die Grenzen ihrer Kenntnisse (aber neue ERkenntnisse) brachte (mit jeweils 6 und 16 Jahren!).
Ein Denkmal hat man mir bisher trotzdem nicht gesetzt.

Und ich stand schon an der Berliner Mauer und erwartete ihr Fallen, bevor ich den geschichtsträchtigen (falsch formulierten!) Satz im TV zu Ende gehört hatte …

Ich bin schon einigermaßen rumgekommen – ohne meinen angestammten Wohnsitz jemals verlassen zu haben.

Nun aber genug der Privat-Plauderei, und zurück zu den Dingen, die die Nation wirklich interessieren:

Vorhin trete ich mit meinem KampfKöter zwanzig Schritte vor das Haus, um die gefegte + gewischte Straße gebührend zu würdigen.
Und noch während ich meine Begeisterung auf meine eingebaute Festplatte brenne, begibt sich Ereignis …

Nummer 2:
Da kommt ein unangeleinter Kampfhund im besten Mannesalter auf meinen Pitbull zugestürmt!
Mein lieber Freund, ein Volksaufstand bringt meinen Kreislauf genauso wenig hoch wie andere Dinge, die der Volksmund »Katastrophe« nennt.
Aber mir ist bekannt, was mein Pitty für eine Sauerei – noch dazu auf frisch Laub-geschobener Straße – hinterlässt, wenn er sich angegriffen fühlt (MIR, den keine Psychiatrie dieser Welt wirklich auf Dauer haben will, geht es da nicht viel besser)!
Also brülle ich diesen Hundesöhnen (genau genommen waren es ein Sohn und eine Tochter, also ein Pärchen), die nicht wissen, was eine Leine (oder der plötzliche Hundstod) ist, entgegen:
Ist das ein RÜDE oder ein MÄDCHEN?
Und was antworten mir die Schnapsnasen nach meinem dritten Urschrei?
Wenn du mir bis hierher gedanklich folgen konntest, dann halte dich jetzt fest!
Das ist ein MISCHLING!

An dieser Stelle habe ich dann die ZEIT ANGEHALTEN, meinen Pitbull zur Seite genommen und das Wort wie folgt an ihn gerichtet:
Du Rüden-Killer-Bestie, macht es dir etwas aus, mit der Tötung deines Artgenossen so lange zu warten, bis dessen hirnlose Halter bereit und imstande sind, auf eine einfache Frage eine einfache Antwort zu geben? Und falls es sich bei deinem Gegenüber um einen RÜDEN handelt: Macht es für dich einen geschmacklichen Unterschied, ob er als MISCHLING oder REINRASSIG gefressen wird?

Nein, ich hatte natürlich gar keine Zeit, die Zeit anzuhalten! Darum trat ich todesmutig zwischen die beiden, bis es die idiotischen Halter des fremden Rüden endlich geschafft hatten, ihren Mischmasch am Halsband hinfort zu schleifen. Unnötigerweise warfen sie mir noch zu:
Unser RÜDE ist noch nie auf andere Rüden zugelaufen.
Die ersten beiden Worte dieser Bemerkung hätten mir 10 Sekunden zuvor als Antwort schon genügt! Ich warf ihnen dann hin, einmal sei immer das erste Mal, und das Leben ihres Hundes wäre relativ kurz gewesen, wenn die Leine meines Hundes länger gewesen wäre.

Liebe Leute, da diskutiert das Volk über Online-Durchsuchung, Taliban hin und zurück … und mir widerfährt viel Schlimmeres!




© 17.11.2007 HansiHerrmann.de