Weil ich momentan nichts Besseres zu tun habe und auch keine sonstigen weltbewegenden Sorgen
mein Eigen nennen kann, schreibe ich mal ein paar Monologe auf, die an meinen Hund gerichtet waren.
Sind wir auf der Gassi-Runde, und bleibt er alle 5 Schritte stehen, um sein Bein zu heben, pflege ich
zu sagen:
Hey, du musst doch eine Kuh-Blase haben. Das waren ja jetzt schon 200 Liter, die du in
10 Minuten abgelassen hast! Hast du einen eingebauten Wasseranschluss, oder was?!
Pitty hat es sich angewöhnt, sofort nach unserer Rückkehr von der Gassi-Runde an sein Wasserfass zu treten und
sich die soeben geleerte Blase wieder bis zum Rand zu füllen. Dann richte ich folgenden Monolog an
ihn:
Alter, hältst du das für besonders vernünftig, sich sofort wieder die Blase zu füllen, wenn man
weiß, dass man die nächsten Stunden nicht raus kommt?!
Ich erwarte und bekomme erwartungsgemäß keine Antwort. Nicht mal ein Schulterzucken …
Stattdessen schleppt sich das Tier nach vollbrachter Selbstverstümmelung zu seinem Lager (sein
Hundebett ist doppelt geteert + gefedert!) …
… und gibt sich die Folgezeit mit vollem Wanst ein paar Albträumen hin. Wahrscheinlich träumt er, ich
hätte ihm einen Gartenschlauch in den Hals gesteckt und ihn bis zum Platzen mit Wasser gefüllt.
Spätestens wenn er erwacht, wird er zu der Erkenntnis gelangen, dass es leider nur ein schöner Traum war, weil
seine Blase immer noch zum Platzen voll ist. Und wenn ihn die Demenz nicht schon total blöd gemacht hat, wird
er sich erinnern, dass er selbst an das Wasserfass trat und es in einem Zug leerte (was ihn aber nichts
lehrt).
Bevor es aber soweit ist, müssen wir ja erst mal das Haus verlassen …
Ich stehe nicht oft von meinem Computer-Arbeitsplatz auf. Aber aus einem unerklärlichen Hund
(»Hund« ist kein Tippfehler!) springt mein Pitty sofort auf und folgt mir in den
Flur, wenn ich mich anschicke, mit ihm Gassi zu gehen.
Ich habe schon lange aufgehört darüber nachzudenken, woraus er die richtigen Schlüsse zieht, nehme aber an,
dass er es daran merkt, dass ich mich »züchtig« bekleide, also Strümpfe und Beinkleid anlege.
Den Rest des Tages verbringe ich lieber nackt, was ja letztlich auch Waschpulver spart.
Ich bin noch nicht in die Schuhe geschlüpft (von Jacke, Jacke und Jacke gar nicht zu schweigen), da springt
das Vieh ungeduldig von einem auf das andere seiner vier Beine und kann es nicht erwarten! Hier pflege ich
folgendes zu sagen:
Hey, du Vieh! Sei mal nicht so ungeduldig. DU hast schließlich IMMER einen Wintermantel an, was
aber völlig bescheuert ist, wenn man 23 Stunden des Tages an der Heizung liegt.
Diese Ansage nimmt er genauso schweigend auf, als wenn ich ihm zum 40. Mal am Tag verkünde, ich würde mir
jetzt mal eine Zigarette anstecken.
Es fällt mir nicht leicht, derart ignoriert zu werden, zumal ich meine an den Hund gerichteten Worte
sorgfältig auswähle, abwäge, ggf. verwerfe, durch treffendere ersetze … Aber er ist schließlich nicht
der Einzige auf Gottes weitem Acker, der meine Monologe nicht zu schätzen weiß. Deshalb habe ich
diesbezüglich keine schlaflosen Nächte mehr.
Wo war ich? Ach ja, bei des Hundes Monologe.
Jetzt bin ich ein wenig aus dem Konzept gekommen, weil vor meinem Fenster ein Rummel ist, wie er
schlimmer kaum veranstaltet werden kann.
Jetzt müsste nur noch ein Hubschrauber landen oder ein Flugzeug vom Himmel fallen, um die Störungen
komplett zu machen!
← Nebenstehend siehst du übrigens einen Russen-Rummel (und zwar den mit dem rollenden
R).
Nicht sonderlich attraktiv – aber sehr praktisch! Noch viel praktischer
fände ich es, wenn die Gondeln fest mit dem Gestell verbunden wären, sodass sie ihren Inhalt am höchsten
Punkt auskippen. Dann müssten die unten Stehenden nicht so lange auf eine leere Gondel warten!
Bei der russischen Regierung stieß diese Idee auf wenig Begeisterung.
Ihre Antwort war sehrrr deutlich…
Im Moment ist neben der Dauerbaustelle Philip Morris, der Lärm von 2 Rettungs-Fahrzeugen,
2 Bau-Fahrzeugen und 2 Fahrzeugen der Berliner Wasserbetriebe zu verzeichnen (den übrigen Auto-,
Motorrad- und Schwerlast-Verkehr erwähne ich erst gar nicht, weil ich ihn schon lange nicht mehr wahrnehme).
Ich habe mein Wohnzimmerfenster einen Spalt weit geöffnet, um das folgende Foto zu machen.
Wenn du das Bild anklickst, siehst du es größer.
16.11.2007:
Eigentlich kackt mein Köter immer dort hin, wo niemand in seine Scheiße treten kann, also auf einen Zweig,
einen Baumstamm, meinen Schuh (nein, Scherz!).
Heute hockt sich dieser Hornochse aber auf das Gitter eines Keller-Licht-Schachtes und kackt da drauf bzw.
rein, denn seine Scheiße fällt sofort durch das Gitter nach unten, vor das betreffende Kellerfenster!
Als ich dieser Untat ansichtig werde, entfährt mir der Schrei:
Pitty, hast du den Arsch offen?
Wie üblich bekomme ich keine Antwort. Und den Rest der Gassi-Runde denke ich darüber nach, dass ICH auf diese
bescheuerte Frage auch nicht geantwortet hätte! Ich meine, wenn das Vieh den Arsch NICHT offen gehabt hätte,
dann hätte es ja auch nicht in den Keller-Licht-Schacht scheißen können!
Ich hoffe, du liest das hier nicht beim Essen. 🤮
18.11.2007:
Als ich gestern Abend meinen Köter und mich hinaus in die weite Welt schleppe (man nennt sie
»Die andere Straßenseite«), stelle ich verärgert fest, dass das Vieh die Leinen-Länge voll
ausnutzt, um sich im 8-Meter-Abstand von mir hinterher schleppen zu lassen! Deshalb belle ich ihn an:
Du Hirnvieh, meinst du, ich habe Bock da drauf, dich ständig hinter mir her zu schleppen? Da
kann ich mir ja gleich einen KOHLENSACK an die Leine binden!
Zur Erklärung für meine jüngeren Leser, die unter den Folgen ihrer
Zentral- oder Fernheizung leiden: KOHLEN waren Coca-Cola-Dosen-große, schwarze, aus der
Erde stammende,
in mühevoller Arbeit herausgebuddelte, dann noch sehr viel mühevoller aufbereitete, die
Umwelt verpestende Dinger, die man im Ofen verbrannte, um eine behagliche Wärme zu erzeugen.
Unter KOHLENSACK muss man sich ein Gerät vorstellen, in dem man KOHLEN transportierte
(auf dem Buckel!). Es
bestand aus Leinen und konnte etwa einen Zentner KOHLEN aufnehmen (aber auch weniger, z.B. nur eine einzige
KOHLE).
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