Es stinkt!

Gestern traf ich zwei Bekannte.
Wie das so üblich ist, frage ich sie, was sie so machen … Und höre, dass sie von Hartz-4 leben.

Ich kann treffen und fragen, wen ich will – ich bekomme die Standard–Antwort »Hartz-4« (vor einem halben Jahr dachte ich noch, Hartz sei der Name eines Wirtschafts-Verbrechers).

Auf meine nächste Frage, »Kann man denn davon leben?«, bekomme ich die Standard-Antwort: »Nee! Aber …« Und dann kommen solche Sachen wie: »Ich gehe nebenbei bei einem Kumpel schwarz arbeiten.« »Ich klaue Kupfer und verkaufe das Schrotthändlern.« Ein anderer klaut die Waren des täglichen Bedarfs beim Discounter um die Ecke (und füttert seine Hunde mit Enten­fleisch!). Einige verkaufen einen Teil der Drogen, die sie ohnehin als »Eigenbedarf« besitzen, in der Nachbarschaft …

Und diese beiden Patienten, die ich gestern vor mir hatte, machen einen Ein-Euro-Fünfzig-Job als Spielplatzaufsicht. (Ob sie nebenbei ihre Hunde mit Drogen und die Schrotthändler mit Entenfleisch versorgen, verrieten sie mir nicht.)
Ich frage, was ich mir unter einer Spielplatzaufsicht vorzustellen hätte, weil in meinem Kopf das Bild einer Mutter herumspukt, die ihre Brut mit Argusaugen bewacht.
Sie lungern auf Spielplätzen herum und passen auf, dass sich nicht Leute ihresgleichen dort niederlassen (also Junkies und Alkoholiker)! So ganz nebenbei erfahre ich, dass sogar mein Nachbar, den ich mehr auf dem Gehweg liegend als auf den eigenen Beinen sah, bei dieser Truppe ist!

Solange SOLCHE LEUTE Spielplätze bewachen, müssen diese gar nicht bewacht werden, weil sich da kein Kind hintraut – was man mir auch bestätigte. Deshalb verbringen die Ein-Euro-Fünfzig-Jobber auch anstands­halber ihre Arbeitszeit auf der Straße statt auf Spielplätzen.

Da hat dieser Herr Hartz wohl noch viel mehr Scheiße ausgebrütet als ihm bisher angelastet wurde!
Den Leuten reichen 345 € nicht zum Leben, deshalb werden viele, die jahr­zehntelang unbescholten durchs Leben gingen, zu Kriminellen! Junkies und Alkoholiker sollen Junkies und Alkoholiker von Spielplätzen fernhalten! Vielleicht bewachen bald Räuber die Banken, Pädophile betreuen unsere Kleinsten in den Kitas und arbeitslose Nutten geben Sexualkundeunterricht an Schulen?! Man könnte ja auch ein paar Irre aus den Klapsmühlen holen und unsere Alten »pflegen« lassen (das würde die maroden Staatsfinanzen gleich zweifach entlasten; aber wer sagt uns, dass das nicht schon längst geschieht?!) …

Irgendwas ist faul in diesem Staat. Und es stinkt zum Himmel!




© 26.04.2007 HansiHerrmann.de