Verarschung bei McNepp

Ich hatte bisher meine guten Gründe, auf Marlboro, Coca Cola und McDonald’s zu verzichten.
Aber am Monatsende ist der Kühlschrank ziemlich leer. Und auf der letzten Gassi-Runde überkam mich der allabendliche Appetit auf Fleisch.
Da heute wegen des Fußball-EM-Finalspiels (Deutschland – Spanien, soviel ich weiß) nicht mal mehr die nahegelegene Tankstelle offen hat, schleppe ich mich und meinen uralten Pitbull ins McDonald’s-»Restaurant«.

Ich bin der einzige Kunde. Ob das an der Fußball-EM oder der miesen Qualität der McDonald’s-Produkte liegt, weiß nur der Schöpfer.

Kaum habe ich den Laden betreten, stürzt sich die umsatz-hungrige Bedienungs-Meute auf mich … Aber ich bitte mir Bedenkzeit aus. Schließlich befinde ich mich zum ersten (und garantiert letzten) Mal in solch einem Laden.

Ja, du liest richtig. Ein Mensch kann 190 Jahre alt werden, ohne jemals einen dieserSchnellfutter-Schuppen betreten zu haben.

Ich studiere die bunten Bilder, die »Menü«-Preise, wieder die Bilder und wieder die Preise.
Knapp 6 € für ein »Menü« erscheint mir doch etwas übertrieben (soviel kosten meine Steaks für zwei Tage!). Also entschließe ich mich zu einem schlichten HAMBURGER. Dieses Wort hatte ich auch irgendwie im Hinterkopf; »Chicken Dingsbums« sagt mir nichts, »Mini-Schnitzel« sind ausverkauft.

Das Bild dieses Hackfleischklumpens sagt mir halbwegs zu, obwohl das ziemlich ungesund aussieht, besonders die braune Hülle des Hackfleisch­klumpens:
So schön präsentiert McDonald’s seine Hackfleischklumpen!

Mit (nach Fleisch) knurrendem Magen eile ich nach Hause, reiße das Mitbringsel aus der Tüte … und erstarre!
War ich ein Opfer der »versteckten Kamera« oder von McDonald’s?
Zu dieser Frage veranlasste mich der Anblick dieser Kreatur:
Ein zerknautschter McDonald’s-Hackfleischklumpen!

Ich schwöre, dass ich nicht drauf herumgetrampelt bin! Schon, weil ich es für ein Lebensmittel hielt … und entsprechend sorgfältig transportierte.

Apropos SORGFALT: Macht Sorgfalt eigentlich Sorgen-Falten?
Das wäre dann zumindest eine Erklärung …

Ich habe schon Nacktkatzen gesehen, die weniger Sorgenfalten hatten als dieser Hamburger!
Apropos KATZE: Weil ich ungern »die Katze im Sack kaufe« bzw. esse, beschaue ich zunächst seine Innereien.
Dass ich es nicht ESSEN werde, steht schon fest! Ich bin zwar hungrig wie ein Löwe, aber nicht lebensmüde! Und meinem Pitbull werde ich es auch nicht antun! Sein baldiges Ableben ist vorhersehbar, da muss er nicht noch vorher sinnlos leiden.

ℹ️ 110 Tage später wurde mein Pitty im biblischen Alter von 14 Jahren eingeschläfert.
Meines Wissens werden nur Schildkröten noch älter als mein Pitty. Aber die ernähren sich auch viel gesünder (mein Pitty war für SALATBLÄTTER einfach nicht zu begeistern!).
Trotzdem möchte ich nicht mit einer Schildkröte tauschen!
Die führen ein verdammt langweiliges Leben (von der einseitigen veganen Ernährung mal ganz abgsehen)! Und sie müssen immer ihr Haus mit sich rumschleppen! ICH fände es zumindest beim Sex sehr hinderlich, wenn ich meine Behausung auf dem Rücken hätte!

Aber zurück zur McDonald’s-Kreatur:
Diesen gammeligen BURGER von McDonald´s würde ich nicht mal einer
 hungrigen Ratte zumuten!
Der Hackfleisch-Fetzen1 ist (NACHGEMESSENE) 3 mm dürre!
Das Fragment einer Salzgurkenscheibe2 hätte ich fast übersehen.
Der großkotzig angepriesene Ketchup3 wurde vom Sesam-Dingsbums4 komplett assimiliert.
Und vom Senf5 gibt es nur wenige Moleküle (im Bild als gelbliches Etwas kaum sichtbar; wenn man das Bild 1000-fach vergrößert, sieht man, was ich meine).

Hier nochmal das Bild, das mich verlockte:
So schön präsentiert McDonald’s seine Hackfleischklumpen!

Da fallen mir diese Bilder aus der Tageszeitung ein, mit denen meine Kollegen so gerne ihre Zeit totschlagen: 2 Bilder werden nebeneinander gelegt, dann heißt es: »Finde die 8 Fehler«.
Ich habe noch nie mehr als 6 gefunden. Aber bei dieser McNepp-Sauerei fand ich sofort alle 16!

PS: Lass dir durch mich nicht den Appetit auf Schweinefutter verderben.
ICH lass mich auch nie wieder von einem McDonald’s verarschen!


Nachtrag, 21.09.2008:
So sieht unsere Wohngegend im Umkreis von einem Kilometer aus!
McDonald’s Müll im Umkreis von 1 Kilometer!

Ich hasse McNepp!

Nachtrag, 10.06.2011:
McNepp ist nicht der Einzige, der seine Kunden verarscht. Bäcker tun das auch!
Auch BÄCKEREIEN verarschen ihre Kunden!




© 29.06.2008 HansiHerrmann.de