Wir hatten es von PHILIP MORRIS
schriftlich,
dass ihr Neubau Ende März bezugsfertig sein soll. Aber der Terror geht weiter, als würde
dieser Bau nie fertig! Obwohl wir seit Januar nicht mehr die Miete mindern, haben Dreck + Lärm
kein Ende. Darum habe ich der STADT UND LAND wieder mal ein paar
Zeilen zukommen lassen:
27.04.2008 Brief an STADT UND LAND (vorab per
eMail)
Wohnungs-Nr. … Mängelanzeige und Mietminderung
Sehr geehrte Frau N…,
ich beziehe
mich auf unseren bisherigen Schriftwechsel, insbesondere auf mein Schreiben vom 18.09.2007 bezüglich
der
Bauarbeiten bei der Philip Morris GmbH, Neuköllnische Allee 80,
12057 Berlin,
und teile Ihnen mit, dass diese nicht - wie von Philip Morris mit ihrer "
Information für die Anwohner in der Neuköllnischen Allee" vom 11. September 2007
angekündigt - bis Ende März 2008 beendet wurden.
Ganz im Gegenteil haben die Baumaßnahmen und die dadurch verursachten Lärm- und Staubentwicklungen
seit dem angeblichen "Bau-Ende" ein Ausmaß angenommen, das als rücksichtslos bezeichnet
werden kann und das Zumutbare deutlich übersteigt! Deshalb ist es derzeit überhaupt nicht mehr
möglich, während der Bauarbeiten ein Fenster zu öffnen.
In der Regel beginnt der Baulärm werktags (Mo. - Sa.) zwischen 6.30 Uhr und
7 Uhr und endet zwischen 18 und 19 Uhr.
Neben den direkt durch die Bauarbeiten verursachten Beeinträchtigungen für die Anwohner kommen
weitere ganz erhebliche Beeinträchtigungen hinzu. Diese werden zum Teil dadurch verursacht, dass
Bau- und Lieferfahrzeuge im öffentlichen Verkehrsraum stehen, rangieren und zum Teil völlig unnötig
abgestellt werden, sodass sich regelmäßig der ohnehin starke Straßenverkehr hierdurch staut, was
mit zusätzlichen Lärm- und Abgasemissionen für die unmittelbaren Anwohner verbunden ist.
Ich habe eine Fotosequenz auf meine Homepage gestellt, die dies dokumentiert:
http://www.hansi-im-web.de/bilder/baulaerm8a.php vom
26.04.2008, die eine Bildfolge mit derzeit 18 Fotos zu diesem Thema zeigt.
Blatt 2 zum Schreiben vom 27.04.2008 an die Stadt und Land Wohnbauten-GmbH
Insbesondere wird derzeit bei der Philip Morris GmbH wieder mit schwerem Baugerät gearbeitet:
Planierraupen, Bohrhämmer, Stein- bzw. Betonsägen, Bagger und dergleichen.
Ich mache hiermit meine Webseite
http://www.hansi-im-web.de/bilder/baulaerm7.php
vom 24.04.2008, die eine Bildfolge mit derzeit 22 Fotos zu diesem Thema zeigt,
sowie
http://www.hansi-im-web.de/bilder/baulaerm8.php
vom 24.04.2008, die eine Bildfolge mit derzeit 58 Fotos zu diesem Thema zeigt,
und ggf. die Folgeseiten zu diesem Thema, die dann durch Weiterblättern von den o.a.
Seiten erreicht werden,
zum Gegenstand dieses Schreibens und bitte Sie, diese ggf. in Augenschein zu nehmen. Auf Wunsch
stelle ich Ihnen die Original-Fotos in digitaler Form zur Verfügung.
Bis zum Wegfall des Mangels mache ich eine
Mietminderung von 15 Prozent der Bruttomiete ab Mai 2008
geltend.
Außerdem mache ich eine
Mietminderung von 15 Prozent der Bruttomiete für April 2008
geltend - ersatzweise Schadenersatz in Höhe der beanspruchten Mietminderung.
Ich hatte bisher (nach dem offiziellen Bau-Ende, also ab Anfang April) angenommen, dass es sich
bei den Bauarbeiten lediglich um kleinere "Nacharbeiten" handelt, die in Kürze ihr Ende
finden würden. Deshalb hatte ich abgewartet und eine weitere Mietminderung zunächst nicht
beansprucht. Da dem offenbar nicht so ist, beanspruche ich nun rückwirkend für April die
Mietminderung.
Dabei bin ich davon ausgegangen, dass Sie hinlänglich über den Mangel
informiert sind und sich weiterhin über den Baufortschritt auf dem Laufenden halten.
Die Ihnen erteilte Einzugsermächtigung behält ihre Gültigkeit, wobei alle Zahlungen solange
unter Vorbehalt erfolgen, bis der Mangel weggefallen ist. Diesbezüglich bitte ich Sie, beim
Einzug der Mieten von meinem Konto die Mietminderung in Abzug zu bringen.
Ich verzichte diesmal zunächst auf eine Unterschriften-Sammlung in der Nachbarschaft, werde aber
ggf. diesmal die gesamte Nachbarschaft mobilisieren, falls ich kein Entgegenkommen Ihrerseits
bis zum 9. Mai 2008 feststelle.
Blatt 3 zum Schreiben vom 27.04.2008 an die Stadt und Land Wohnbauten-GmbH
Sehr geehrte Frau N…, durch den Neubau bei der Philip Morris GmbH, der meiner Wohnung direkt
gegenüber liegt, beeinträchtigt sich der Wohnwert meiner Wohnung.
Zum einen dadurch, dass durch die im Neubau arbeitenden zusätzlichen fünfzig Mitarbeiter
zusätzlicher Lärm durch die An- und Abfahrt in deren Fahrzeugen entsteht.
Meines Wissens arbeiten bei der Philip Morris GmbH 1.100 Mitarbeiter. Sehr viele
von denen kommen mit eigenen Fahrzeugen zur Arbeit, wobei kaum der firmeneigene Parkplatz auf dem
unserem Wohnhaus abgelegenen Betriebsgelände, sondern (wahrscheinlich aus Bequemlichkeit) die
Neuköllnische Allee genutzt wird, sodass schon beim dreimal täglichen Schichtwechsel für jeweils
mindestens eine Stunde ein kaum zumutbarer Lärm entsteht. Dieser Lärm verstärkt sich in den
Wintermonaten durch regelmäßig unnötiges Warmlaufenlassen der Fahrzeugmotoren. In den Sommermonaten
durch lautstarke Motorräder, die rücksichtslos auf den Gehwegen -zum Teil direkt vor unserem Haus -
parken.
Zum anderen ist auf Dauer die ohnehin nicht gerade Wohnwert verbessernde Aussicht auf die Firma
Philip Morris durch den Neubau, der nun vor dem dahinter liegenden (und nicht als so störend
empfundenen) Betriebsgebäude steht, noch schlimmer geworden.
Zusätzlich ist es erst durch den dreistöckigen Neubau möglich geworden, dass die Mitarbeiter der
Firma Philip Morris in meine im Erdgeschoss liegende Wohnung blicken können. Weil ich nicht
bereit bin, meine Wohnung permanent blickdicht abzudunkeln, habe ich an meinem Wohnzimmerfenster im
unteren Drittel eine blickdichte, aber lichtdurchlässige Folie angebracht. Dies hat den - für mich
nicht vermeidbaren - Nachteil, dass mir nun der Blick auf die in meinem Blumenkasten befindlichen
Pflanzen verwehrt ist!
Ich beziffere die durch den Neubau entstandene dauerhafte
Wohnwertverschlechterung auf
5 (fünf) Prozent der jeweils geltenden Bruttomiete.
Diese dauerhafte Mietminderung mache ich ab dem Zeitpunkt geltend, ab dem die Mietminderung wegen
der derzeitigen Bauarbeiten wegfällt.
Mit freundlichem Gruß
Original
29.08.2008 Am selben Tag habe ich eine weitere Mail
abgeschickt:
27.04.2008, 15:25 Uhr, eMail an STADT UND LAND
Betreff: Re: Mietobjekt-Nr. … - Weitere Mietminderung u.a.
Sehr geehrte Frau N…,
anbei übersende ich Ihnen vorab mein an Sie gerichtetes Schreiben
2008-04-27_Stadt+Land_Mängelanzeige-Mietminderung.doc betreffs weiterer Mietminderung vom
27.04.2008 (3 Seiten).
Aus gegebenem Anlass möchte ich Sie noch bitten, darauf hinzuwirken,
dass der Mieter …,
Neuköllnische Allee …, seinen großen Hund im Wohnhaus und in dessen unmittelbarer Umgebung
anleint. Dieser Mieter ist ständig derart stark alkoholisiert, dass er seinen Hund weder
kontrollieren noch auf ihn einwirken kann! Da es sich bei dessen Hund um einen dominanten Rüden
handelt, kam es schon mehrmals zu sehr unangenehmen Begegnungen zwischen ihm und meinem Rüden, der
stets angeleint ist. Seit mindestens einem Jahr bitte ich diesen Mieter vergeblich, seinen Hund
im Haus- und unmittelbaren Wohnbereich an die Leine zu nehmen.
Zum Anderen sitzen seit Beginn der warmen Jahreszeit wieder dieselben Mieter auf der Wiese vor
dem Haus, die auch schon im vergangenen Jahr dort "campierten", was von vielen Mitmietern
als "Herumlungern" bezeichnet wird, zumal diese Mieter meist alkoholisiert sind und
lautstarke Gespräche führen, die von der gesamten Nachbarschaft - insbesondere in den
Abendstunden - als störend empfunden werden. Bitte machen Sie diesen Mietern klar, dass
die Wiese vor dem Haus keine "Kneipe" ist und auf keinen Fall wieder mit
"Möbeln" vollgestellt wird! Anderenfalls betrachte ich dies als Wohnwert
mindernden Mangel, den ich hiermit vorsorglich anmelde.
Vor Jahren wurden die beiden Bänke auf der Wiese vor unserem Haus abmontiert, weil
Mieterbeschwerden wegen ruhestörenden Lärms durch alkoholisierte Personen vorlagen.
Vielleicht sollte man mal erwägen, ob die - überzogenen - Beschwerden einzelner Mieter dazu angetan
sind, den Wohnwert aller Mieter zu beeinträchtigen, zumal im Falle von Ruhestörung außerhalb
der Wohnhäuser nicht die Stadt und Land zuständig ist, sondern in erster Linie das Ordnungsamt bzw.
die Polizei. Wenn jetzt alkoholisierte Personen auf der Wiese campieren (direkt vor den Fenstern
der Mieter!) statt auf den abgelegenen ehemaligen Bänken, dann wird ja auch nicht die Wiese
weggenommen. Es ist auch nicht einsehbar, dass man sich in der warmen Jahreszeit nicht mehr auf
eine Bank vor das Haus setzen kann. Der Wiesenbereich, wo diese Bänke mal standen, dient der
Erholung der Anwohner. Ich hatte diese Grünanlage jahrelang persönlich gepflegt und regelmäßig
gewässert, sodass dort immer alles grünte und blühte, was alle Mitmieter als angenehm empfanden und
sich gern dort aufhielten.
Die Sträucher hinter dem Haus, also im Bereich der Hauseingänge sind verwildert, ungepflegt
und unansehnlich. Weil dahinter auch noch der unbeleuchtete Weg der Dauerkleingartenkolonie
liegt, auf dem sich besonders in den Abendstunden und nachts "halbstarke" Jugendliche,
Betrunkene und andere zwielichtige Gestalten herumtreiben, macht sich in der Nachbarschaft
- besondere der älteren und/oder weiblichen - ein zunehmendes Gefühl der Bedrohung und
Verunsicherung breit. Dem könnte leicht abgeholfen werden, indem die Sträucher - ähnlich
denen ab der Neuköllnischen Allee 89 - stark zurückgeschnitten werden, sodass der Weg der
Kleingartenkolonie vom Weg der Hauseingänge eingesehen werden kann. Zudem würde die Hausbeleuchtung
dann bis auf den Weg der Kleingartenkolonie reichen.
Die jetzigen Zustände tragen dazu bei, dass unsere Wohngegend immer weiter
"herunterkommt".
Ich würde mich freuen, wenn Sie meine Anregungen aufgreifen,
zumal diese ohne bzw. ohne große Kosten zu realisieren sind. Anderenfalls würde ich in der
Nachbarschaft Unterschriften sammeln, um wieder ein halbwegs annehmbares Wohnumfeld zu bekommen.
Mit freundlichem Gruß
Original
Das ist die (Zwischen-)Antwort der STADT UND LAND:
08.05.2008 von STADT UND LAND
Mehrere Mieterschreiben Wohnungsnummer: …
Sehr geehrter Herr Herrmann,
vielen Dank für Ihr Schreiben.
Bitte haben Sie
Verständnis dafür, dass wir zur Bearbeitung und Prüfung Ihrer Angelegenheit einige Zeit benötigen.
Wir geben Ihnen unaufgefordert wieder Nachricht.
Mit freundlichen Grüßen
Original
Und das ist die (abschließende?) Antwort der
STADT UND LAND:
24.06.2008 von STADT UND LAND
Sehr geehrter Herr Herrmann,
zunächst bitten wir Sie, die lange Bearbeitungszeit Ihres
Mietminderungsantrages wegen Wohnwertverschlechterung zu entschuldigen. Vor-Ort-Begehungen und
Prüfungen auf Rechtssicherheit beanspruchen einen längeren Verfahrensweg und daher eine größere
Zeitspanne.
Nach Prüfung der Sachlage erklären wir uns mit einer Mietminderung, bis zum Abschluss der
Bauarbeiten durch Philip Morris, einverstanden. Die bereits durch den zuständigen
Vermieter/Verwalter getätigte Löschung des Minderungsbetrages werden wir rückwirkend wieder
einstellen.
Bezüglich der von Ihnen geltend gemachten Wohnwertminderung erteilen wir Ihnen einen
abschlägigen Bescheid bezüglich der 5% Minderung.
Das Industriegebiet, das z.Zt. von der Fa. Philip Morris genutzt wird, war bereits vor Ihrem
Einzug in die von Ihnen gemietete Wohnung vorhanden. Begehungen vor Ort haben auch gezeigt, dass
eine zusätzliche Verschattung der Wohnanlage durch den Neubau nicht eintritt.
Eher führt die von Ihnen angebrachte
blickdichte Folie an Ihren Fenstern zu einer Verdunkelung der Wohnung. Hierfür
können wir keine Wohnwertminderung anerkennen.
Die von Ihnen zusätzlich angeführte Verschärfung des Parkraumproblems kann im öffentlichen
Straßenland zwar angeführt werden, gehört jedoch nicht zu den Dingen, die im direkten
Einflussbereich eines Wohnungsunternehmens gehören. Die Verdichtung des Straßenverkehrs durch immer
größere Mobilität der Bevölkerung ist ein gesellschaftliches Problem, welches zur
Parkraumbewirtschaftung in einigen Stadtteilen geführt hat. Diesen Parkraumnotstand bitten wir Sie,
dem Tiefbauamt nahe zu legen, da auch hier der Zuständigkeitsbereich nicht in unseren unmittelbaren
Einflussbereich fällt.
In diesem Zusammenhang möchten wir Sie noch davon in Kenntnis setzen, dass wir den Mieter … auf
die Bestimmungen der Hundehaltung innerhalb unseres Hausbesitzes hingewiesen haben. Wir hoffen,
dass dies Wirkung zeigt.
Der von Ihnen vorgebrachte Hinweis, bezüglich der Grünanlagen, wurde von uns aufgegriffen. Die
zuständige Mitarbeiterin für Außenanlagen wird diesen Vorschlag in die Instandhaltungsarbeiten der
Grünflächenfirma mit berücksichtigen. Die Rückschnitte der Hecken kann nicht sofort realisiert
werden, da auch wir uns an die Richtlinien des Vogelschutzes (Nistzeiten) halten müssen. Da der
starke Rückschnitt über das normale Maß der Pflegeverträge hinausgeht, kann nicht die gesamte
Anlage zeitgleich überarbeitet werden. Dies muss in mehreren Teilabschnitten erfolgen. Wir bitten
hier um etwas Verständnis, da dies nicht in der von Ihnen angedachten Zeit erfolgen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Original
Die Bauarbeiten bei PHILIP MORRIS haben tatsächlich
mal ein Ende gefunden. 🙂 Deshalb bekommt die STADT UND LAND jetzt
die »Endabrechnung«.
31.08.2008 an STADT UND LAND
Wohnungs-Nr. … Mein Schreiben vom 27.04.2008 betreffs Mietminderung Ihr Schreiben vom
24.06.2008, ÖBSBH na.
Sehr geehrte Frau N…,
die Bauarbeiten bei der Philip Morris GmbH sind seit dem
09.06.2008 beendet. Die letzten Arbeiten mit schwerem Baugerät fanden dort am 8. Juni 2008
statt. Dieser Mangel ist weggefallen. Ich verzichte auf weitere Mietminderung deswegen.
Da Sie mit Schreiben vom 24.06.2008 der weiteren Mietminderung zustimmten, trotzdem aber die
vollen Mieten von meinem Girokonto einzogen, behalte ich folgende Beträge ein:
Miete April 2008 : 15 % aus 296,52 €
= 44,48 € Miete Mai 2008 : 15 % aus
296,52 € = 44,48 € Miete Juni 2008 (8 T.): 15 % aus
79,07 € = 11,86 € insgesamt also einen Betrag in Höhe von
100,82 €
Ich widerrufe die Ihnen erteilte Einzugsermächtigung zu Anfang Oktober 2008.
Die Miete (abzüglichdes Minderungsbetrages) in Höhe von 195,70 € werde ich überweisen.
Gleichzeitig erteileich Ihnen eine Einzugsermächtigung für die Mieten ab November.
Von meiner Seite aus ist diese Sache damit erledigt.
Bezüglich der anderen von mir
vorgetragenen Mängel schreibe ich Ihnen gesondert.
Mit freundlichem Gruß
Original
19.09.2008
Die STADT UND LAND hat mir die 100,82 € überwiesen:
 Nun ist diese Sache aber wirklich
abgeschlossen. 😎
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