Oh, du fröhliche …!

Leider haben dieses Jahr ein paar Dinge meine weihnachtliche Stimmung etwas getrübt. 😠

froehliche_01.webp In der Weihnachtszeit schätze ich besonders die mit ZARTBITTER-Schokolade überzogenen Oblaten-Lebkuchen, und eigentlich nichts anderes. 😋
Ich mache mir nicht allzu viel aus Süßkram, und mit MILCH-Schokolade kann man mich jagen. Wenn ich mir mal eine Tafel ZARTBITTER-Schokolade kaufe, dann liegt die 6 Monate im Kühlschrank, bevor ich sie gegessen habe.

Oblaten-Lebkuchen bekommt man leider bei Aldi & Co. schon im SEPTEMBER, aber in den letzten 2 Wochen vor Weihnachten bekommt man alles, jedoch keine Oblaten-Lebkuchen! 🥴

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Wenn man nachfragt, bekommt man zu hören, dass die vor Weihnachten nicht mehr reinkommen, man sich dieses Jahr also mit Pfeffernüssen begnügen muss! 😮

Artikel einer Tageszeitung zum Thema:

Umfrage:

Weihnachten erst ab November…

Hamburg. Den Frühstart von Spekulatius und Zimtsternen lehnen fast vier Fünftel [für Grundschul-Allergiker: das sind 80 von 100 bzw. 80 Prozent] der Deutschen ab. 79 Prozent finden, dass Weihnachtswaren erst ab November verkauft werden sollten, wie eine am Mittwoch (13.10.2004) veröffentlichte Emnid-Umfrage ergab.

Vor allem Frauen mit 87 Prozent und Menschen in den neuen Bundesländern [der Volksmund nennt sie liebevoll »Ost-Deutsche«, oder noch liebevoller abgekürzt »Ossis«] mit 82 Prozent stören sich am vorgezogenen Weihnachtsgeschäft. Die Artikel liegen zum Teil bereits seit Ende August in den Läden. Gegen einen verfrühten kommerzialisierten Advent gibt es auch eine Reihe kirchlicher Aktionen. [… die bisher genauso wirkungsvoll waren wie beispielsweise der Versuch, einen Waldbrand mit Feucht-Tüchern löschen zu wollen.]

Ich frage mich, warum das so ist? Warum sind die Filialleiter nicht in der Lage, sich ausreichend mit den Dingern einzudecken, wenn sie wissen, dass die sich gut verkaufen? Das ist nicht nur schlecht für den Weihnachts-Umsatz, sondern verärgert die Kunden (zumindest mich) dermaßen, dass ich diesen Läden für lange Zeit meine Treue aufkündige.

Leider darf man den Verantwortlichen wegen ihrer Kurzsichtigkeit, Ignoranz oder Blödheit nicht in die Fresse hauen, oder sie erschießen.

Ich persönlich würde Erschießen vorziehen, weil man damit das Problem für alle Zeit löst und es eine Warnung für die überlebenden Filialleiter wäre! Aber leider leben wir in einem zivilisierten Land, in dem man seine Probleme mit REDEN löst … als ob REDEN was nützt, wenn es auf taube Ohren oder idiotische Gehirne stößt …

Besonders unerfreulich war folgendes Erlebnis bei Reichelt:
Heiligabend versuche ich betreffs Lebkuchen nochmal mein Glück. Mittags um 12 Uhr.

Als ich mich dem Stand nähere, wo das Weihnachts-Sortiment angeboten wird, sehe ich schon von Weitem, dass zwei Verkaufskräfte die Regale ausräumen! 😵

Ich habe die beiden Frauen absichtlich nicht »Verkäuferinnen« genannt, weil es offenbar billige Leiharbeiterinnen waren, die neuerdings gern bei Reichelt eingesetzt werden, seit dort die Ladenöffnungszeiten (zu Lasten des Service!) bis 22 Uhr verlängert wurden.

Bei Reichelt sind jetzt von 7 Kassen in der Regel nur noch 2 besetzt. Und das noch mit unausgebildetem Personal, sodass dort Schlangen stehen wie bei Aldi nebenan (bei Aldi nimmt man das allerdings in Kauf, weil man dort preiswert einkaufen kann).

Das Reichelt-Personal »VERKAUFSkräfte« zu nennen, ist eigentlich auch völlig daneben, angesichts der Tatsache, dass die das Weihnachts-Sortiment wegräumen (was ja das Gegenteil von VERKAUFEN ist) bevor Weihnachten richtig begonnen hat!

Als ich die Leih-Damen anspreche, ob sie es für besonders klug und kunden­freundlich halten, zum jetzigen Zeitpunkt die Weihnachtswaren wegzuräumen, bekomme ich zur Antwort:
»Wir müssen so schnell wie möglich Platz schaffen für die Silvester-Knallereien!«

😵 Hallo?! 😲
Silvester-Knallereien sind Heiligabend in einem Lebensmittel-Supermarkt wichtiger als Weihnachts-Artikel?

Allerdings schienen das einige Jugendliche ähnlich zu sehen, denn die knallten Heiligabend zur besten »Bescherungs-Zeit« völlig geschmack- und taktlos mit Silvesterböllern rum.
!!! Gerne hätte ich ein wenig mitgeknallt. Aber leider ist es hier in Deutschland verboten, eine friedliche Weihnachts­stimmung gewaltsam durchzusetzen.

Ich werde Reichelt für diese Frechheit sehr lange boykottieren!
Vom übrigen »Service«, den kleinen (regelmäßigen) Betrugsversuchen bei der Warenauszeichnung usw. mal ganz abgesehen.
Ohne Oblaten-Lebkuchen kann ich notfalls leben. Aber nicht mit einem solch miesen »Service«!

Das war aber nicht der einzige Wermutstropfen im Weihnachtsbraten …
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Denn von dem blieb nach Abzug der ungenießbaren Teile nicht mehr viel übrig! 😞
DER PREIS blieb allerdings so, wie er im Reichelt-Markt-Magazin abgebildet war!
Ich habe mein Hundefutter auch schon preiswerter bekommen. Dieses hier 🠅 oben rechts habe ich dem Hund aber erspart!
Zum Glück hatte ich mir noch einen halben Zentner Kalbsbraten geholt – den ich allerdings selbst verbrennen möchte … sobald ich diese Seite fertiggestellt habe.


Negativ aufgefallen ist mir außerdem, dass 96,67 % der Fenster meiner Nachbarschaft überhaupt nicht weihnachtlich geschmückt sind!

Das ist umso erstaunlicher, als ich doch noch mindestens 20 % deutsche Nachbarn habe, also Leute, denen deutsche Kultur und christliches Brauchtum nicht fremd sein sollten.

So sind in unserem Wohnhaus von 60 Fenstern (an der Straßenfront) gerade mal ZWEI festlich geschmückt. Und eines davon ist MEINS.

Ich habe in der Vorweihnachtszeit – und »bis zum letzten Tag« – mit meinem Hund die gesamte Wohngegend abgeklappert, bin völlig neue Wege gegangen, nur um zu sehen, wie man es hier mit Weihnachten hält …
Das Ergebnis war ausnahmslos überall gleich: Nur 3 bis 5 % der Fenster waren weihnachtlich geschmückt 😞, einige besonders liebevoll – die habe ich dann täglich auf der allabendlichen Gassi-Runde »besucht« und mir eine Zeit lang angeschaut. 🙂

Es gab auch zwei »Extreme«:
Hinter einem Fenster (direkt am Bürgersteig, in Augenhöhe) sah ich bereits am 1. Dezember einen voll geschmückten und beleuchteten 🎄 stehen.
Heiligabend stand der noch genauso, ohne dass ich in diesem Wohnzimmer irgendwelche Weihnachtsaktivitäten wahrnehmen konnte.
Und das zweite Extrem war ein Fenster in direkter Nachbarschaft zum anderen, das Osterhasen zierten! Bisher waren die mir gar nicht aufgefallen, aber ich gehe davon aus, dass dieses Fenster schon sehr lange derart »geschmückt« ist und es wohl auch bis in alle Ewigkeit bleiben wird …

Das hat mich gelehrt, dass Weihnachten in meiner Wohngegend gar nicht »normal« sein KANN! Selbst wenn man den besten Willen dazu aufbringt!

Früher oder später werde ich einer der zig tausend Neuköllner sein, die sich ein Domizil in einer anderen Wohngegend suchen (oder zumindest fest dazu entschlossen sind, aber mangels Geldes Neukölln auf ewig treubleiben müssen).


PS: Den Klugscheißern, die mir vorwerfen, ich hätte mich ja rechtzeitig mit Oblaten-Lebkuchen eindecken können, damit ich Weihnachten welche habe, möchte ich entgegnen:
Erstens tat ich das. Allerdings schmeckten die schon in der Vorweihnachtszeit so gut, dass es mir unmöglich war, einen Vorrat davon anzulegen.
Zweitens hatte ich nicht mit der Blödheit und Ignoranz der Lebensmittel-Supermärkte-Filialleiter gerechnet.
In Zukunft werde ich das aber im Hinterkopf behalten.

Ich hoffe, DEIN Weihnachten sah‌/‌sieht etwas fröhlicher aus. 🥳


Nachtrag: Reichelt gibt es inzwischen nicht mehr. 😏 Zeitung-Meldung
Ich bin darüber nicht traurig. 😌




© 26.12.2007 HansiHerrmann.de